Transfrau Raffa über ihr Aus bei der Miss-Schweiz-Wahl
«Anstatt einen Schritt nach vorne machen wir einen zurück»

Internetstar Raffaela Zollo schaffte den Sprung in die nächste Runde der Miss-Schweiz-Wahl nicht. Für sie ist das eine verpasste Chance – für die Organisatoren.
Publiziert: 16.01.2018 um 16:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 22:34 Uhr
Über 200'000 Follower hat sie auf Instagram.
Foto: Vanessa Steffen
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Remo Bernet

Noch vor wenigen Monaten verkündete Internetstar Raffaela Zollo (25) im Gespräch mit BLICK: «Ich möchte Miss Schweiz werden.» Das Brisante daran: Die Bündnerin wurde als Mann geboren. Umso wichtiger ist es ihr deshalb, mit ihrer Teilnahme am Schönheitswettbewerb ein Zeichen zu setzen. Doch am vergangenen Sonntag kam die Ernüchterung: Zollo hat den Sprung in die engere Auswahl nicht geschafft, wie Miss-Schweiz-Organisatorin Angela Fuchs (44) auf Anfrage von SonntagsBlick mitteilt.

Entscheid nicht nachvollziehbar

Raffa's Plastic Life, wie sie sich im Internet nennt, sagt zu ihrem Aus nach den Castings: «Ich war schockiert! Ich hätte mir schon gewünscht, zumindest den Sprung in die Liveshow zu schaffen, um den Leuten meine Message zu zeigen.» Nachvollziehen kann sie die Entscheidung nicht. «Ich weiss nicht, was bei den Organisatoren los ist. So viele Zeitungen haben über meine Teilnahme geschrieben, und ich weiss, dass auch viele extra für mich den TV eingeschaltet hätten.»

Chance verpasst

Für den Internetstar mit über 200‘000 Followern auf Instagram ist klar: «Ich wäre eine gute Miss Schweiz gewesen!» Auch wenn das Aus für sie keinen Weltuntergang bedeutet, ärgert sie sich: «Die Schweiz hätte die Chance gehabt, international ein Zeichen zu setzen. Aber anstatt als Erstes einen Schritt nach vorne zu machen, macht man lieber einen Schritt zurück.» Anschauen wird sie die Wahl vom 10. März, die live auf Sat.1, BLICK und Teleclub übertragen wird, wohl trotzdem. «Ich hoffe einfach, dass keine 08/15-Kandidatin gewinnen wird!»

Job hingeschmissen

Aber auch ohne Miss-Schweiz-Wahl hat die selbstbewusste Frau alle Hände voll zu tun. Vor drei Monaten hat sie ihren Job als Schmuckverkäuferin an den Nagel gehängt und ist jetzt ihr eigener Chef. «Ich habe meine eigene Kosmetikfirma gegründet. Meine erste Wimpernkollektion mit mehreren Tausend Stücken war innerhalb von eineinhalb Tagen ausverkauft», erzählt sie. Im Sommer will sie zudem ihr Lieblingsschminkutensil auf den Markt bringen: einen Highlighter. Ob sie damit mehr auffallen wird als mit einem Missen-Krönli auf dem Kopf?

Und was sagen die Miss-Schweiz-Organisatoren zu Raffaela Zollos Vorwürfen? Sprecherin Angela Fuchs wollte sich auf Anfrage nicht äussern.

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