Mit anderen ESC-Acts
Nemo fordert Waffenstillstand im Nahen Osten

Die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest wird kontrovers diskutiert. Nun geben mehrere Acts der diesjährigen Ausgabe ein Statement zur Situation im Nahen Osten ab. Darunter auch Nemo.
Publiziert: 29.03.2024 um 14:09 Uhr
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Michel ImhofTeamlead People

Es ist das kontroverseste Thema des diesjährigen Eurovision Song Contests: Israel und der Krieg im Nahen Osten. Der Angriff von Hamas-Terroristen am 7. Oktober 2023 und der darauf folgende Krieg in Gaza hat das Land im Nahen Osten ins Zentrum der Aufmerksamkeit geführt. Lautstark wurde auf sozialen Medien immer wieder der Ausschluss Israels gefordert – was wiederum zu heftiger Kritik führte. Nun äussern sich neun der diesjährigen ESC-Teilnehmer zum Thema – darunter auch der Schweizer Act Nemo (24).

«Angesichts der aktuellen Situation in den besetzten palästinensischen Gebieten, insbesondere im Gazastreifen, und in Israel fühlen wir uns nicht wohl dabei, zu schweigen», schreiben die neun Künstler in einem Statement, das auch von Nemo auf sozialen Medien geteilt wurde. «Es ist uns wichtig, uns mit den Unterdrückten zu solidarisieren und unseren innigen Wunsch nach Frieden, einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand und der sicheren Rückkehr aller Geiseln zu übermitteln.» Man trete geschlossen gegen alle Formen des Hasses auf, einschliesslich Antisemitismus und Islamophobie. 

Sie wollen mehr Empathie und Mitgefühl anregen

Die unterzeichnenden Acts, darunter der Brite Olly Alexander (33), die norwegische Rockband Gåte, der finnische Windows95Man (38) und die Dänin Saba (26) betonen, dass es für sie ein grosses Privileg sei, am ESC teilnehmen zu dürfen. Diese Plattform wollen sie nun nutzen. «Wir glauben fest an die verbindende Kraft der Musik, die es Menschen ermöglicht, Unterschiede zu überwinden und sinnvolle Gespräche und Verbindungen zu fördern.» Mit dem Statement wollen sie mehr Mitgefühl und Empathie anregen. 

Nemo unterzeichnete ein Statement einiger ESC-Acts, das den Waffenstillstand in Gaza fordert.
Foto: keystone-sda.ch
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Immer wieder wurden auf sozialen Medien Stimmen laut, die den Ausschluss von Israel am ESC fordern. Als Vergleich nennen sie Russland und Belarus, die seit 2021 nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen dürfen. Belarus hatte gegen die Regeln des Wettbewerbs verstossen, bei Russland war man besorgt, die Teilnahme könnte die Reputation des grössten Musikwettbewerbs der Welt «in Verruf bringen». 

Eden Golan geht für Israel ins Rennen

Auch zur Israel-Frage äusserten sich die Veranstalter im Januar. «Der ESC ist ein Wettbewerb für Rundfunkanstalten – nicht für Regierungen – und der israelische Rundfunk nimmt seit 50 Jahren teil.» Der Israelische Sender KAN würde alle Voraussetzungen für die Teilnahme am ESC erfüllen. Für Israel tritt Eden Golan (20) am diesjährigen ESC an. Mit «Hurricane» will sie – genau wie Nemo – im zweiten Halbfinale vom 9. Mai 2024 überzeugen.

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