«Es wird actionreicher und blutiger»
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«Tschugger»-Regisseur:«Es wird actionreicher und blutiger»

Free-TV-Premiere «Tschugger II»
Drei Engel für Bax

Mehr Spannung und Nervenkitzel, mehr Action und Wumms und vor allem mehr starke Frauen – das müssen Sie über die zweite Staffel der Walliser Kult-Serie «Tschugger» wissen, die heute als Free-TV-Premiere auf SRF 1 anläuft.
Publiziert: 18.12.2022 um 19:02 Uhr
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Jean-Claude GalliRedaktor People

War die Begeisterung bei Staffel 1 unisono riesig, gehen die Meinungen zu «Tschugger II» weiter auseinander. Eingefleischte Fans, die nicht auf die Free-TV-Premiere von heute Abend (Doppelfolge ab 20.05 Uhr auf SRF 1) warten mochten und im Herbst ein Sky-Show-Abo lösten, sahen eine starke Zunahme von Action-Elementen, während der charakteristische Wortwitz leicht unter die Räder kam.

Die Rahmengeschichte um eine Endzeitsekte, die die Grande-Dixence-Staumauer sprengen und das Wallis fluten will, hätte allein einen eigenen Film ergeben. Die Zunahme von Knalleffekten lässt sich im Hinblick auf eine noch stärkere internationale Auswertung erklären – «Tschugger I» lief auch schon in Deutschland und Österreich mit guter Resonanz.

Drei Frauen im Fokus

Was bei Staffel 2 kein Walliser Schwarznasenschaf wegschleckt, ist, dass die Frauen das Ruder übernehmen und die Szenerie um Super-Cop Bax (David Constantin, 38) und die Chaos-Polizeistation dominieren. Gleich drei weibliche Figuren sind es: Da ist einmal die mässig talentierte, aber zielstrebige Rapperin Valmira, gespielt von Annalena Miano (22), die bereits die erste Staffel bereicherte und jetzt noch mehr Präsenz bekommt. Auch wieder mit dabei ist Polizistin Gerda Gerber, verkörpert von Clelia Fux (29), Arbeitskollegin und Ex-Freundin von Bax. Gegen Ende von Staffel 1 wurde dem Publikum klar, dass Gerda ein falsches Spiel spielt und mit den Verbrechern paktiert. Nun geht sie für ihre Pläne in den neuen Folgen sogar über Leichen.

«Tschugger II»: Clelia Fux als hinterlistige Polizistin Gerda Gerber, die mit den Bösewichten paktiert und sich als Mitglied der Endzeitsekte tarnt.
Foto: SRF
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Die meisten der Darstellenden wie auch Praktikant und Publikumsliebling Smetterling (Cédric Schild, 30) sind Laien. «Wir haben fast alle recycelt, aber es erscheinen auch neue Figuren, zum Beispiel zwei Skilehrer. Und es gibt auch ein paar herbe Verluste», sagt David Constantin, der nebst seiner Rolle als Bax erneut für Regie und Drehbuch verantwortlich ist. «Es wären alle gerne wieder voll dabei gewesen, doch musste dramaturgisch etwas passieren.» Und Produzentin Sophie Toth (44) sagt: «Mancher, der das Drehbuch las und merkte, dass er irgendwann stirbt, musste intensiv getröstet werden.»

Nicht sterben muss glücklicherweise die geheimnisvolle Bundespolizistin Annette Brotz, die dritte dominierende Frau in Staffel 2, gespielt von der Basler Sängerin Anna Rossinelli (35). Schon in der ersten Staffel gab es prickelnde Momente zwischen ihr und Bax, die jetzt noch weiter forciert werden.

«Tschugger» verdrängt den «Tatort»

Die Erwartungshaltungen nach dem Premieren-Überraschungserfolg waren gross, doch Constantin blieb erstaunlich gelassen. «Als Staffel 1 rauskam, war die zweite bereits abgedreht. Ich wusste: Egal, wie es ankommt, die Fortsetzung ist eh schon im Kasten. Der Druck kam dann, als wir im Schnittraum sassen. Aber so ein bisschen Druck tut ganz gut und hilft, dass man im Schnitt alles aus dem Material herausholt», sagt er.

SRF zeigt die total fünf Episoden bis kommenden Mittwoch, gleichzeitig sind sie auf Play Suisse abrufbar. Für die heutige Doppelfolge wurde sogar der «Tatort» nach hinten verschoben. Ein mutiger Entscheid, werden so doch klassische «Tatort»-Fans auf die ARD oder den ORF ausweichen, wo der Kultkrimi ganz normal kurz nach 20 Uhr läuft. Andererseits ist es ein starkes Zeichen, dass man am Leutschenbach voll an den «Tschugger» glaubt.

Was zur finalen Frage führt, wie es mit ihm weitergeht. Im kürzlich erschienenen Blick-Interview taxierte Constantin eine dritte Staffel als «noch nicht spruchreif». Gemäss Informationen von SonntagsBlick soll die Reise sogar weiter als bis dorthin führen.

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