Nachfolger von Kathrin Winzenried
So war das «Kassensturz»-Debüt von André Ruch

Nach den Abgängen der beiden Urgesteine Ueli Schmezer und zuletzt Kathrin Winzenried steht das Moderations-Duo beim «Kassensturz» wieder. André Ruch ergänzt seit dieser Woche die bereits erprobte Bettina Ramseier. Blick hat sich Ruchs Debüt-Sendung angeschaut.
Publiziert: 17.01.2024 um 14:05 Uhr
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Jean-Claude GalliRedaktor People

Der Berner André Ruch (44) soll den Staffelstab des «Kassensturzes» in die Zukunft tragen. Eine Woche nach der 50-Jahr-Jubiläumssendung folgte am Dienstag sein Moderationsdebüt. Ruch ist der Nachfolger von Kathrin Winzenried (51) und ergänzt Bettina Ramseier (43). Ruch und Ramseier kennen sich aus gemeinsamen Jahren bei «10 vor 10». Er kam von der «Berner Zeitung» und ist seit 2008 für SRF tätig.

Der «Kassensturz» ist moderationstechnisch auch deshalb anspruchsvoll, weil die nüchternen Fakten auch einen dosierten Schuss Unterhaltung brauchen. Bei Ruchs Debüt liegt der muntere Einstieg nahe. Strahlend rührt er in einem Caquelon und kündigt einen Fertigfondue-Test an. «Wir machen ‹Kassensturz›. ‹Grüessech zäme› und willkommen zu meiner ersten Sendung.»

Echter Qualitätsbeweis noch offen

«Filetstück» des Formats ist jeweils das Studio-Interview mit einem der kritisierten Protagonisten. Heute kommt Ruch noch an den harten Fragen vorbei. Von den Regierungsräten, die kleinliche Spesenabrechnungen einreichten, will sich keiner zeigen. Ruch empfängt deshalb seinen Redaktionskollegen Christof Schneider (49). Das ist nicht sehr anspruchsvoll, aber Ruch kann sich warmlaufen. Denn nun kommt sein Highlight. «Ich habe mich schon den ganzen Abend aufs Fonduetesten gefreut», erzählt er in einer Chalet-Dekoration sitzend, zwei Frauen von der Studio-Crew leisten ihm dabei Gesellschaft. «Das Brot ist von gestern. Frisches Brot könnte Bauchweh geben, haben mir Profis gesagt.» Und ein weiterer Ratschlag von Ruch: «Immer eine Acht rühren, sonst brennt es an.» Was natürlich trotzdem passiert. Und dann unterläuft Ruch wie schon erwartet auch das ganz grosse Fondue-Malheur. «Oohhh», ruft er aus, als er sein Brotstück verliert.

André Ruch moderiert den «Kassensturz» seit dem 16. Januar 2024. Seine journalistische Laufbahn begann bei der «Berner Zeitung», seit 2008 ist er in verschiedenen Funktionen bei SRF tätig.
Foto: SRF/Gian Vaitl
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Jetzt müsste er eigentlich eine Flasche Wein oder eine Runde Schnaps bezahlen. Das bleibt Ruch schuldig. Wie auch den echten Beweis, wie stark er als Moderator wirklich ist. Denn ein überlanger Beitrag über Online-Betrügereien benötigt von ihm ebenfalls nicht mehr als eine solide Einleitung. «Ich gehe jetzt wieder ins Chalet. Lasst euch nicht übers Ohr hauen, bis bald», sind seine Abschiedsworte.

Vorsicht vor Klamauk und Laientheater

Machen wir bei Ruch den «Kassensturz»: Sein Start ist ansprechend, für ein definitives Urteil ist es aber noch zu früh. Ruch wirkt gewinnend, ist animiert und strahlt dennoch die nötige Seriosität aus. Vorsicht: Unterhaltungselemente wie der Chalet-Teil können bei Übermotiviertheit schnell auch in der Klamauk- und Laientheaterfalle landen.

Es ist eine Binsenwahrheit: Der erste Eindruck zählt immer. Beim Fernsehen betrifft dies stets auch die Optik. Modeaffine Menschen mussten bei Ruch diesbezüglich etwas zittern, erzählte er doch in Vorab-Interviews, seine Kleider zu tragen, «bis sie mir fast vom Körper fallen». Diese Exemplare lässt er zum Glück im Schrank, beim Debüt präsentiert er ein zu ihm passendes, trendfarbiges Anzug-Outfit. Blick bleibt dran.

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