SRG-Ombudsmann über Strafanzeige gegen No-Billag-Befürworter nach KZ-Forderung
«Es wurde eine neue, bedenkliche Stufe erreicht»

SRG-Ombudsmann Roger Blum äussert sich zu seiner Strafanzeige, die er gegen einen hasserfüllten Bündner Beschwerdeführer eingereicht hat.
Publiziert: 20.02.2018 um 14:09 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:40 Uhr
SRG-Ombudsmann Roger Blum reichte Strafanzeige ein.
Foto: Oscar Alessio
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Es hat ihm «den Deckel gelupft»: SRG-Ombudsmann Roger Blum (73) reichte Strafanzeige gegen einen Bündner Beschwerdeführer und No-Billag-Befürworter ein. Dieser hatte in einem Brief vom 8. Januar 2018 üble Beschimpfungen an die Adresse der SRF-Medien und des Ombudsmannes selbst gerichtet. Es sind Zeilen voller Hass über «verlogene Staatspropaganda», zu deren Ende der Verfasser die Errichtung eines SRG-KZs im hinteren Gasterntal fordert (BLICK berichtete).

Zum ersten Mal Strafanzeige

Mit diesem Brief sei eine Grenze überschritten worden, sagt Roger Blum jetzt zu BLICK. «Es gibt viele Beanstandungen, die in einem rüden Ton verfasst sind. Aber hier wurde mit übler Nachrede und Beleidigungen eine neue, sehr bedenkliche Stufe erreicht.» Für ihn sei deshalb sofort klar gewesen, dass er Strafanzeige einreichen würde. «Es ist das erste Mal, dass ich so drastische Mittel ergreifen musste. Aber so etwas will ich mir einfach nicht gefallen lassen.» Er stelle in letzter Zeit generell eine Verschärfung in der Tonalität fest, ergänzt der Ombudsmann. «In letzter Zeit sind die Eingaben radikaler geworden. Den Journalisten von SRF wird vorgeworfen, sie würden lügen oder seien inkompetent.»

Viele Reaktionen auf Twitter

Auf Twitter erhalte er sehr viel Zustimmung für seinen Schritt, so Blum. Auf seinem Account gehe die Post ab. Doch auch die No-Billag-Befürworter melden sich unter seinem Tweet wieder zu Wort – und einige geben sogar zu, dass sich der Beschwerdeführer im Ton vergriffen habe. «Nicht alle Pro-No-Billag sind so dumm und hasserfüllt. Irgendwo findet sich bestimmt der eine oder die andere mit gutem Argument in sachlichem Ton», twittert einer. Und ein anderer schreibt:«Wir versuchen, uns zu bessern.» (bö/wyt)

No-Billag-Initiative

Die Initiative zur Abschaffung der Billag-Gebühren wird im Vorfeld der eidgenössischen Abstimmung heiss diskutiert. Doch was genau beinhaltet die Vorlage? Was ändert sich bei einem Ja? Welche Parteien sind für/ gegen die Initiative? Und was passiert eigentlich mit meinen Gebührengeldern? Antworten gibts im ausführlichen Erklär-Dossier auf Blick.ch

Die No-Billag-Initiative würde laut dem Bundesrat viele Radio- und TV-Stationen existenziell gefährden. (Symbolbild)
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KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

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