«Tatort»
Auf dem Horrortrip

Wahnvorstellungen und ein Toter im Wald bringen Kommissar Thiel fast um den Verstand. Der Münster-«Tatort» ist sehenswert!
Publiziert: 16.01.2022 um 18:14 Uhr
Rebecca Wyss

Abgedriftet – das bringt den heutigen «Tatort» auf den Punkt. Wer noch nie einen Trip hatte und neugierig ist, sollte bei «Des Teufels langer Atem» einschalten. Ständig schiessen Kommissar Frank Thiel merkwürdig bunte Bilder in die Birne. Ein Auto fährt ihn fast tot, ein Barmann verwandelt sich vor seinen Augen in ein Wildschwein – ist er übergeschnappt oder sind Substanzen im Spiel? Man weiss es nicht. Fest steht nur: Was Thiel erlebt, wirkt wie ein Horrortrip.

Der fängt noch harmlos an: mit einem Blackout. Thiel kann sich nach dem Aufwachen nicht erklären, wie er in einem unbekannten Hotelzimmer gelandet ist. Eine durchzechte Nacht, so siehts aus. Bis es knüppeldick kommt: Man findet seinen Ex-Chef aus der Zeit bei der Hamburger Mordkommission tot im Wald. Erschossen. Und Thiels Waffe ist verschwunden!

Kommissar Thiel leidet wie ein Tier

Zur gleichen Zeit gibts auch noch einen Notfall mit seinem Vater. Eine Ärztin findet heraus: Papa Thiel hat einen tennisballgrossen Tumor im Kopf. Und der Sohn ist derjenige, der ihm das auch noch sagen soll. Thiel taumelt. Thiel verzweifelt. Thiel leidet wie ein Tier – wie sein Krafttier, das Wildschwein, das ebenfalls zu Tode kommt. Zum Glück gibts den Rechtsmediziner Professor Boerne. Er ist zwar etepetete, nervt gewaltig, aber rettet ihn.

Axel Prahl (l.) als Kommissar Frank Thiel und Jan Josef Liefers (r.) als Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne im Münster-«Tatort». Zum Glück hat Thiel in dieser Folge Boerne an seiner Seite.
Foto: WDR/Molina Film/Thomas Kost
1/5

Ein gelungener «Tatort». Spannend ab der ersten Minute. Mit liebenswürdigen Figuren, auch wenn sie manchmal übertrieben gespielt werden. Am unangenehmsten ist es bei der Ärztin, ihr kann man kaum zuschauen. Und auch dem Boerne täte eine Spur weniger Theatralik gut. Ansonsten: Sehenswert!

«Tatort»: «Des Teufels langer Atem», 20.05 Uhr, SRF 1
Wertung: Vier von fünf

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