Zwischen den Jahren ist immer mal wieder etwas ein Gnusch mit den Krimifolgen. So erschien die neuste Ludwigshafener «Tatort»-Folge «Unter Wölfen» mit Lena Odenthal und Johanna Stern bereits gestern – und heute werden wir mit der «Polizeiruf 110»-Folge «Der Verurteilte» mit Doreen Brasch beglückt, der leider nicht sehr sorgfältig geschrieben ist.
Ein müder Gruss aus den 1970er-Jahren
Das älteste, aber auch wirklich allerälteste Krimiklischee lautet: Der Mörder ist immer der Gärtner. Das hat schon Reinhard Mey anno 1971 gesungen und damit die damaligen Krimiklischees auf Korn genommen. Und was schon 1971 nicht mehr ganz so frisch und ziemlich überbeansprucht war, ist heute – nun, man will an dieser Stelle nicht beleidigend werden.
Wenn dumpf-dumm der Lichtblick ist
Eine Krankenpflegerin verschwindet, im Haus einer verstorbenen Patientin finden sich Blutspuren von ihr, nebendran hat ein Gärtner (Lichtblick der Folge, weil grandios als dumpf-dummer Aggro: Sascha Gersak) eine Scheune angemietet. Brasch verzettelt sich, wird von ihren Vorgesetzten unnötig und für den Zuschauer in unverständlicher und ärgerlicher Weise behindert und gerät, auch wegen eigener Dummheit, in Gefahr. Das ist eigentlich schon alles, was man über den heutigen «Polizeiruf» wissen muss, auch wenns zum Schluss doch noch eine klitzekleine, wenn auch ziemlich vorhersehbare Wendung gibt.
Wer kann und nicht auf Krimi verzichten will, sieht deshalb wohl doch besser den «Tatort» von gestern nach. Und freut sich auf bessere Folgen – und generell auf bessere Zeiten – im neuen Jahr. Guten Rutsch!
«Polizeiruf 110»: «Der Verurteilte», 20.15 Uhr, Das Erste
Wertung: zwei von fünf
