Buser schenkt HCD eine Million für eine Entschuldigung
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Umstrittener Sponsor:Peter Buser schockt mit Extrem-Aussagen

Zelebrierter Sexismus im SRF-«Sportpanorama»
Die Frau muss bei HCD-Sponsor Buser untertänig am Boden sitzen

Ein SRF-Beitrag über HC-Davos-Sponsor Peter Buser bestätigt alle Befürchtungen. Der exzentrische Millionär will in der Beziehung «der Herr» sein. Die Frau muss «untertänig» sein – auch vor der TV-Kamera.
Publiziert: 16.12.2019 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2019 um 07:58 Uhr

Bislang war der Millionär Peter Buser (82) als Lebemann und Exzentriker bekannt. In der gestrigen Folge des SRF-«Sportpanorama» präsentierte sich der neue Sponsor des HC Davos aber als simpler Sexist.

In dem Beitrag wurde seine Partnerschaft mit dem Eishockey-Klub vorgestellt. Acht Jahre lang werde diese dauern, wie Buser selbst erklärt. «Das ist kein Geheimnis. Ich muss jährlich einen Betrag zahlen, der eine siebenstellige Zahl ist. Das mach ich gern. Es gibt viele Leute, die dummes Zeugs machen mit ihrem Geld im Alter.» Er engagiere sich nun im Eishockey.

«Das Angebot war abenteuerlich»

Wie BLICK bereits berichtete, wird das Davoser Eisstadion im Gegenzug sechs Logos der Stiftung «Buser World Music Forum Foundation» tragen und als Austragungsort seiner klassischen Konzerte dienen. Gaudenz Domenig, Verwaltungsratspräsident des HC Davos, sagt dazu: «Es war ein finanziell attraktives Angebot. Gleichzeitig war es aber auch abenteuerlich. Das war uns bewusst.»

Er ist der neue Mäzen des HC Davos: Peter Buser.
Foto: Screenshot SRf
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Wie abenteuerlich genau, zeigt sich in der TV-Sendung. Denn der Besuch bei Buser lieferte dem «Sportpanorama» abstruse Szenen. Der Millionär zeigte sich bei sich zu Hause an der Seite einer jungen Dame. Während Buser am Flügel spielte und das Interview gab, musste diese nebendran am Boden sitzen.

Buser erklärt auf Nachfrage. «Sie muss in einer untertänigen Stellung sein. Weil ich bin der Herr und sie ist … Früher war sie eine Sklavin, jetzt ist sie eine untergebene Frau», sagt er über seine dunkelhäutige Partnerin. «Sie ist eine untergebene Frau, aber sie ist emanzipiert. Eine emanzipierte Frau kann auch leicht untergeben sein. Sie ist damit einverstanden, wenn der Mann ihr gefällt. Wenn sie es dem Mann schenken will, dass er der Herr ist.» Der SRF-Sprecher kommentiert danach passend: «Nicht zeitgemässe Ansichten und ein Hang zur Exzentrik – eine umstrittene Figur.»

«Wir haben keine Beziehung speziell zu dieser Person»

Gaudenz Domenig zeigt sich vom offenkundigen Sexismus des Partners seines Klubs überrascht. Zwar habe er gewusst, dass Buser «eine schillernde Person» sei. Er sagt aber: «Ich habe so eine Szene nicht gesehen vorher. Es scheint, dass er noch extremer ist als gedacht.»

Geht es nach dem Verwaltungsratspräsidente, hat sich der HC Davos allerdings zu keiner Partnerschaft mit Buser selbst eingelassen, sondern es sei eine «klassische Musikpartnerschaft». Man habe «keine Beziehung speziell zu dieser Person».

SRF wollte umstrittene Person hinter dem Sponsoring-Engagement kritisch beleuchten

Auf Anfrage von BLICK, ob Buser sich für die Kamera mit seiner Freundin so inszenierte, sagt Lino Bugmann, Mediensprecher SRF Sport: «Ziel des Beitrags zum neuen Sponsor des HC Davos in der Sendung ‹Sportpanorama› war es, die umstrittene Person hinter dem Sponsoring-Engagement kritisch zu beleuchten. Es sollte die Frage geklärt werden: Wer ist Peter Buser und warum engagiert er sich für den HC Davos?»

Die Szene, in der Peter Buser am Klavier und die Frau neben ihm auf dem Boden sitze, sei im Rahmen der reportageartigen Annäherung an die Person Peter Buser entstanden. «Die Szene ist somit eine authentische Beobachtung. Die Frage der Reporterin, weshalb die Frau am Boden sitzen muss, entstand als unmittelbare Reaktion auf diese Beobachtung.»

Warum aber hat sich die Frau selbst nicht zur Situation geäussert? Es sei im Beitrag darum gegangen, Peter Buser als Person hinter dem Sponsoring-Engagement zu beleuchten. Die Frau spreche zudem kaum Deutsch, sondern nur Spanisch.

Es ist nicht die erste Kontroverse um Peter Buser. Im Frühjahr geriet der Solothurner in die Schlagzeilen, als er aus der Konkursmasse des Milliarden-Pleitiers Rolf Erb (†65) ein Schloss kaufen wollte. Den Zuschlag bekam ein anderer, obwohl Buser laut eigenen Angaben mehr bezahlt hätte. Der Millionär sprach gar von 40 Millionen. Dass Buser während einer Besichtigung Fotos seiner Begleiterin im Bikini machen liess, dürfte seine Offerte allerdings nicht attraktiver gemacht haben. (klm/paf)

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