So emotional ist der Abschied aus dem Bundeshaus
2:39
37 Parlamentarier treten ab:So emotional ist der Abschied aus dem Bundeshaus

Absenzen-König bis zum Schluss
Köppel verpasste sogar seine eigene Verabschiedung

Keiner hat in den vergangenen Jahren so oft an den Parlamentssitzungen gefehlt wie der Zürcher SVP-Nationalrat Roger Köppel. Selbst an seinem letzten Tag fehlte der Zürcher.
Publiziert: 29.09.2023 um 11:40 Uhr
|
Aktualisiert: 29.09.2023 um 16:38 Uhr

Fast jede fünfte Abstimmung hat Roger Köppel (58) verpasst. Damit war der SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Verleger der Schwänzer-König unter den Parlamentariern.

Auch an seinem letzten Tag im Nationalrat machte Köppel dem Titel alle Ehre. Am Freitagmorgen wurden all jene Politikerinnen und Politiker aus dem Rat verabschiedet, die bei den Wahlen in drei Wochen nicht wieder antreten – darunter auch Köppel.

Nationalratspräsident Martin Candinas (43, Mitte) sagte zu jedem und jeder einige persönliche Worte. Als er auf Köppel zu sprechen kam, richtete sich sein Blick allerdings auf einen leeren Stuhl. «Roger Köppel ist für die heutige Sitzung entschuldigt», so Candinas einleitend – was für grosses Gelächter im Saal sorgte. 

Roger Köppels Stuhl blieb auch an seinem letzten Tag im Nationalrat leer.
Foto: Pascal Scheiber
1/6

29 Nationalrätinnen und Nationalräte treten zurück

Nebst Köppel hatten am Freitag 36 weitere Parlamentarierinnen und Parlamentarier ihren letzten Sessionstag. Zwar finden in den nächsten Wochen noch Kommissionssitzungen statt, an denen sie teilnehmen – doch gefühlsmässig dürften sie am heutigen Tag mit der Zeit im Bundeshaus abschliessen.

Im Nationalrat verzichten 29 der 200 Mitglieder auf eine erneute Kandidatur. 10 gehören der SVP an, je 6 der SP und der FDP und 5 der Mitte. Die Grünen haben keine Abgänge zu verzeichnen, sieht man von der Genfer Nationalrätin Stefania Prezioso (54) vom Linksbündnis Ensemble à Gauche ab, die in Bundesbern in der Grünen-Fraktion politisiert. Bei den Grünliberalen verzichtet einzig der St. Galler Nationalrat Thomas Brunner auf eine erneute Kandidatur am 22. Oktober.

8 Rücktritte im Ständerat

Im Ständerat kehren mindestens 8 Mitglieder nicht zurück. Die SP verliert mit Hans Stöckli (71, BE) und Roberto Zanetti (68, SO) 2 ihrer 6 amtierenden Ständeräte. Der Sitz von Marina Carobbio Guscetti (57, SP) ist seit deren Wahl in die Tessiner Kantonsregierung im April vakant – über ihre Nachfolge wird erst am 22. Oktober entschieden.

Bei der FDP kandidieren 3 der 12 Ständevertreterinnen und -vertreter nicht mehr. Ruedi Noser (62, ZH), Thomas Hefti (63, GL) und Olivier Français (67, VD) treten nicht mehr an.

Von den 8 Ständerätinnen und Ständeräten der SVP verlassen mit Hansjörg Knecht (63, AG) und Alex Kuprecht (65, SZ) 2 das Bundeshaus. Die Grünen müssen ohne Adèle Thorens Goumaz (51, VD) auskommen, die sich nach einer Legislaturperiode nicht mehr zur Wiederwahl stellt. (lha/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?