Auch das noch
Offiziere stellen Bodluv in Frage

Die Beschaffung eines bodengestützten Luftverteidigungssystems ist sistiert. Oder gar gestorben? Die Offiziersgesellschaft denkt über einen Verzicht nach.
Publiziert: 05.04.2016 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:27 Uhr
Christof Vuille

Die Armee kommt nicht zur Ruhe. Seit Departementschef Guy Parmelin (SVP) die Beschaffung eines bodengestützten Luftverteidigungssystems sistiert hat, brodelt es an der Spitze der Truppen. Im Hintergrund geht es um die Zukunft der Luftwaffe – und um die Nachfolge des abtretenden Armeechefs Andre Blattmann

Braucht die Schweiz Raketen, um den Luftraum zu verteidigen? Im Bild das System Iris.

Nach ihrer Vorstandssitzung äussern sich nun auch die Offiziere zu den Vorkommnissen. «Der Entscheid von Bundesrat Parmelin, das Projekt zu sistieren, um offene Fragen zu klären und eine Gesamtschau zu machen, scheint nach unserem heutigem Wissensstand opportun», sagt Daniel Slongo, Generalsekretär der Schweizerischen Offiziersgesellschaft (SOG).

Major Daniel Slongo (42), Generalsekretär der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.
Foto: ZVG

Es sei «unverzichtbar», dass die Schweiz auch die «dritte Dimension», also den Luftraum, schütze. Aber, fügt der Major an: «Ob dies luft- und bodengestützt geschehen soll oder der Schutz aus der Luft alleine gewährleistet werden kann, bleibt zu diskutieren.» 

Die Offiziere können sich also auch einen Verzicht auf ein neues Bodluv-System vorstellen – Luftwaffenchef Aldo C Schellenberg dürfte daran wenig Freude haben.

IMAGE-ERROROb er allenfalls die Nachfolge von André Blattmann als Armeechef antreten könnte, will die SOG nicht kommentieren. Slongo: «Wir äussern uns nicht zu Namen für die Nachfolge von André Blattmann, das wäre Kaffeesatz-Lesen.»

Klar sei aber, dass «auch der neue CdA eine Persönlichkeit mit hoher Integrität sein muss», die zu hundert Prozent hinter der Milizarmee stünden.

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