BAG krebst bei Quarantäne-Rückwirkung zurück
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BAG krebst bei Quarantäne-Rückwirkung zurück

Die neue Quarantäne-Liste des Bundesamtes für Gesundheit sorgt für Verwirrung. Doch jetzt ist klar: Eine rückwirkende Quarantäne gibt es nicht.
Publiziert: 23.07.2020 um 10:58 Uhr
|
Aktualisiert: 04.08.2020 um 15:57 Uhr
Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit präsentierte die neue Quarantäne-Liste.
Foto: Keystone
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Bosnien, Montenegro und Luxemburg sind seit heute um Mitternacht neu – wie weitere 39 Staaten – Corona-Risikoländer. Eine Aussage von Stefan Kuster vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) sorgte an der gestrigen Medienkonferenz besonders für Verwirrung. Gefragt, was den mit Leuten seien, die am Dienstag – noch bevor die Erweiterung der Liste bekannt war – aus einem Risikoland in die Schweiz eingereist sind, antwortete Kuster: «Die Verordnung sagt: Man blickt zurück. Das heisst, wenn sie in den letzten 14 Tagen in einem solchen Land waren, müssen sie sich melden und die Quarantänepflicht muss beurteilt werden.» Was er damit sagte: Die Quarantänepflicht gilt auch rückwirkend.

Jetzt präzisiert das BAG die Aussagen: Eine Rückwirkung gibt es nicht. Wer gestern oder am Dienstag aus einem der neu auf der Liste stehenden Risikoländer in die Schweiz kam, hat Glück gehabt. Die Quarantäne wird ihm erspart.

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Doch weiterhin gilt: Wer derzeit in Bosnien oder einem anderen Staat auf der Liste in den Familienferien ist und ab heute zurück in die Schweiz kommt, muss in Quarantäne – auch wenn Bosnien beim Abflug noch nicht auf der Liste stand.

Die unterschiedliche Handhabung sorgt auch bei BLICK-Lesern für Aufregung. Den auch die Kantonsärzte wurden von Kusters Aussage überrascht und folgten zuerst zumindest teilweise. Bis dann die Korrektur-Mail kam. (brb)

Das bedeutet die Quarantäne

Welche Länder sind auf der Quarantäne-Liste?

  • Argentinien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bahrain
  • Besetztes Palästinensisches Gebiet (neu)
  • Bolivien
  • Bosnien und Herzegowina (neu)
  • Brasilien
  • Cabo Verde
  • Chile
  • Costa Rica (neu)
  • Dominikanische Republik
  • Ecuador (neu)
  • El Salvador (neu)
  • Eswatini (Swasiland) (neu)
  • Guatemala (neu)
  • Honduras
  • Irak
  • Israel
  • Katar
  • Kasachstan (neu)
  • Kirgisistan (neu)
  • Kolumbien
  • Kosovo
  • Kuwait
  • Luxemburg (neu)
  • Malediven (neu)
  • Mexiko (neu)
  • Moldova
  • Montenegro (neu)
  • Nordmazedonien
  • Oman
  • Panama
  • Peru
  • Russland
  • Saudi-Arabien
  • Serbien
  • Südafrika
  • Suriname (neu)
  • Turks- und Caicos-Inseln
  • Vereinigte Arabische Emirate (neu)
  • Vereinigte Staaten von Amerika (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands)

Was passiert, wenn ich aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreise?

Wenn sie aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreisen, sollten sie sofort nach Hause und sich während zehn Tagen ständig dort aufhalten. Die Einreise muss innerhalb von zwei Tagen der zuständigen Behörde gemeldet werden. Künftig soll es Durchsagen in Flugzeugen und Cars geben, kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag an.

Wird das kontrolliert?

Ja. Das BAG kündigte Stichproben-Kontrollen an. Zudem verlangte es die Passagierlisten bei den Airlines von 20 bis 30 Flügen pro Woche. Die Daten werden den Kantonen zur Verfügung gestellt.

Gibt es eine Busse, wenn ich mich nicht an die Quarantäneregeln halte?

Ja, das ist möglich. Das Gesetz sieht Bussen von bis zu 10'000 Franken vor. Aussprechen müssen diese allerdings die Kantone.

Bekomme ich weiterhin Lohn, wenn ich aus einem Risikoland einreise und danach in Quarantäne muss?

Nein, vermutlich nicht. Das BAG schreibt auf der Homepage: «Bei Quarantäne im Sinne von Artikel 2 der Covid-19-Verordnung besteht kein Anspruch auf die Entschädigung.» In gewissen Fällen sei es aber möglich, dass der Arbeitgeber zahlen muss, wenn er seinen Arbeiter in das Risikoland entsendet hat.

Wie viele Leute sind schon in Quarantäne, weil sie in einem Risikogebiet waren?

Rund 6000 Personen.

Welche Länder sind auf der Quarantäne-Liste?

  • Argentinien
  • Armenien
  • Aserbaidschan
  • Bahrain
  • Besetztes Palästinensisches Gebiet (neu)
  • Bolivien
  • Bosnien und Herzegowina (neu)
  • Brasilien
  • Cabo Verde
  • Chile
  • Costa Rica (neu)
  • Dominikanische Republik
  • Ecuador (neu)
  • El Salvador (neu)
  • Eswatini (Swasiland) (neu)
  • Guatemala (neu)
  • Honduras
  • Irak
  • Israel
  • Katar
  • Kasachstan (neu)
  • Kirgisistan (neu)
  • Kolumbien
  • Kosovo
  • Kuwait
  • Luxemburg (neu)
  • Malediven (neu)
  • Mexiko (neu)
  • Moldova
  • Montenegro (neu)
  • Nordmazedonien
  • Oman
  • Panama
  • Peru
  • Russland
  • Saudi-Arabien
  • Serbien
  • Südafrika
  • Suriname (neu)
  • Turks- und Caicos-Inseln
  • Vereinigte Arabische Emirate (neu)
  • Vereinigte Staaten von Amerika (inklusive Puerto Rico und US Virgin Islands)

Was passiert, wenn ich aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreise?

Wenn sie aus einem Risikogebiet in die Schweiz einreisen, sollten sie sofort nach Hause und sich während zehn Tagen ständig dort aufhalten. Die Einreise muss innerhalb von zwei Tagen der zuständigen Behörde gemeldet werden. Künftig soll es Durchsagen in Flugzeugen und Cars geben, kündigte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Freitag an.

Wird das kontrolliert?

Ja. Das BAG kündigte Stichproben-Kontrollen an. Zudem verlangte es die Passagierlisten bei den Airlines von 20 bis 30 Flügen pro Woche. Die Daten werden den Kantonen zur Verfügung gestellt.

Gibt es eine Busse, wenn ich mich nicht an die Quarantäneregeln halte?

Ja, das ist möglich. Das Gesetz sieht Bussen von bis zu 10'000 Franken vor. Aussprechen müssen diese allerdings die Kantone.

Bekomme ich weiterhin Lohn, wenn ich aus einem Risikoland einreise und danach in Quarantäne muss?

Nein, vermutlich nicht. Das BAG schreibt auf der Homepage: «Bei Quarantäne im Sinne von Artikel 2 der Covid-19-Verordnung besteht kein Anspruch auf die Entschädigung.» In gewissen Fällen sei es aber möglich, dass der Arbeitgeber zahlen muss, wenn er seinen Arbeiter in das Risikoland entsendet hat.

Wie viele Leute sind schon in Quarantäne, weil sie in einem Risikogebiet waren?

Rund 6000 Personen.

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