Zuger SVP-Finanzdirektor
Heinz Tännler will Bundesrat werden

Es sei Zeit für einen Zentralschweizer Bundesrat, sagt Heinz Tännler. Und bringt sich als Nachfolger von Bundesrat Ueli Maurer in Stellung.
Publiziert: 15.10.2022 um 08:29 Uhr
|
Aktualisiert: 15.10.2022 um 09:53 Uhr

Ein weiterer SVP-Mann wirft seinen Hut in den Ring. Der Zuger SVP-Finanzdirektor Heinz Tännler (62) hat in der «Schweiz am Wochenende» bekannt gegeben, für den Bundesratssitz kandidieren zu wollen. «Ich bewerbe mich um den Sitz im Bundesrat», wird Tännler in der neusten Ausgabe zitiert.

Tännler weist darauf hin, dass die Zentralschweiz seit dem Rücktritt Kaspar Villigers (81) im Jahr 2003 keinen Bundesrat mehr stellt. Das findet er nicht gut. «Die Zentralschweiz hat sich enorm entwickelt, sie ist wirtschaftlich erfolgreich.» Es sei darum an der Zeit, dass diese Region wieder eine Stimme in der Landesregierung habe.

Er war neun Jahre Baudirektor und wechselte 2016 in die Finanzdirektion des Kantons Zug. Der ehemalige Einzelrichter des Schweizerischen Eishockeyverbandes ist Vater von drei erwachsenen Kindern.

Der Zuger SVP-Finanzdirektor Heinz Tännler steigt ins Rennen um den frei werdenden Bundesratssitz von Ueli Maurer ein.
Foto: keystone-sda.ch
1/4

2015 im Gespräch als Bundesratskandidat

2001 überlebte Tännler als Kantonsrat das Attentat im Zuger Parlament, als ein Bewaffneter in den Saal stürmte, drei Regierungs- und elf Parlamentsmitglieder tötete sowie 15 Personen teils lebensbedrohlich verletzte, ehe sich der Täter selbst erschoss.

Zu diesem Zeitpunkt war der Zuger nicht Mitglied der SVP. Erst 2002 wechselte er zur von der FDP zur SVP. Der Sprung in die Exekutive gelang ihm 2007.

Der Jurist Tännler war bereits 2015 im Gespräch für eine mögliche Bundesratskandidatur rund um die Nachfolge der abtretenden damaligen BDP-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Er bekundete schon damals öffentlich Interesse an dem Amt, nahm sich dann aber doch aus dem Rennen.

Partei soll Auswahl haben

Bisher gibt es zwei offizielle Bewerbungen um den frei werdenden SVP-Sitz – beide von Bernern: Nationalrat Albert Rösti (55) und von Ständerat Werner Salzmann (59) haben ihre Kandidatur schon angekündigt.

Seine Partei solle eine Auswahl haben, sagt Tännler über seine Kandidatur für den Bundesrat. Bis Ende nächster Woche können die Kantonalparteien ihre Kandidierenden melden. Danach gibt es eine Auswahl innerhalb der SVP Schweiz. Und am 7. Dezember findet dann die Bundesratswahl statt.

Im Gespräch für die Maurer-Nachfolge ist auch SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi (43). Er stammt wie Tännler ebenfalls aus dem Kanton Zug. Aeschi hielt sich jedoch weiterhin bedeckt, was seine Ambitionen angeht. Er werde nächste Woche darüber informieren, sagte Aeschi der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag auf Anfrage.

Zuvor hatten mehrere prominente Namen aus der Partei darauf verzichtet, die Nachfolge von Ueli Maurer (71) anzutreten, darunter die St. Galler SVP-Nationalrätin Esther Friedli (45) und Nationalrat Gregor Rutz (50). (sie/sda)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?