Coop kapituliert
Auch Schützen dürfen Gutes tun

Was als «grosses Miteinander» angekündigt war, drohte in einem kleinen Shitstorm unterzugehen. Mittendrin: Detailhändler Coop.
Publiziert: 26.03.2023 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2023 um 11:41 Uhr
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Peter AeschlimannRedaktor

Was war geschehen? Zum vierten Mal ruft Coop für den 6. Mai zu einem «Tag der guten Tat» auf. An jenem Samstag sollen Vereine «Hunderttausende gute Taten» für Gesellschaft und Umwelt vollbringen.

«Was sich Coop da leistet, ist ein Skandal!»

«Vereine können der Bevölkerung eine Freude bereiten, indem etwa Einkäufe eingepackt oder Velos gepumpt werden», heisst es in der Einladung. Von der Teilnahme ausgeschlossen waren bisher neben politischen Parteien und religiösen Organisationen auch Kampf-, Tier-, Risiko-, Motor- und Schützensportvereine.

Dem SVP-Politiker Werner Salzmann (60) passte das gar nicht. Auf Twitter empörte sich der Berner Ständerat, selber Sportschütze: «Was sich Coop da leistet, ist ein Skandal!» Eine erste Antwort von Coop brachte Salzmann nur noch mehr in Rage. Den von der Teilnahme ausgenommenen Vereinen stehe es frei, sich unabhängig vom «Tag der guten Tat» zu engagieren, twitterte der Detailhändler.

Wehrte sich gegen die Diskriminierung von Schützen: Schütze Werner Salzmann.
Foto: Keystone
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Am Tag darauf hatte Coop dann doch ein Einsehen und korrigierte die Teilnahmebedingungen: Schützenvereine waren ab sofort zugelassen. Salzmann zu SonntagsBlick: «Nachdem Coop zurückgekrebst ist, ist für mich die Sache erledigt.»

Ein Brief ist unterwegs

Laut einem Coop-Mediensprecher haben sich bislang 200 Vereine für den Aktionstag angemeldet. Darunter auch solche, die ursprünglich von der Teilnahme ausgeschlossen waren.

So etwa der Schützenverein Helvetia Oberzeihen. Dessen Präsident, der Aargauer SVP-Grossrat Christoph Riner (45), hatte Coop einen gepfefferten Brief geschickt. Dass die Verantwortlichen nun einlenken, freut ihn ausserordentlich. Mit seinen Schützenkollegen und -kolleginnen wird Riner am 6. Mai in der Gemeinde Zeihen eine «Bachputzete» durchführen. Der Schützenpräsident: «Wir sind ja keine bösen Menschen.»

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