Drohender Energiemangel im Winter
Kantone aktivieren ihre Krisenstäbe

Die Kantone haben angesichts des drohenden Energiemangels ihre kantonalen Krisenstäbe aktiviert. Es geht dabei um Energieversorgung und Kontingentierung, aber auch um die Kommunikation mit der Bevölkerung. Die Kantone erwarten auch vom Bund einen Krisenstab.
Publiziert: 26.08.2022 um 16:37 Uhr

Die Kantone wollen sich bei der Erarbeitung von Energiesparmassnahmen koordinieren. Mit den gewählten Massnahmen wollen sie als Vorbilder vorangehen, wie die Konferenz der kantonalen Energiedirektorinnen und -Direktoren (EnDK) am Freitag mitteilte. Grund dafür ist die drohende Energiemangellage.

Einzelne Kantone hatten bereits bekannt gegeben, dass sie ihre Krisenstäbe aktivieren wollen. Jetzt sollen die anderen nachziehen. Die kantonalen Energiedirektoren erwarten, dass sich der Bund ebenfalls entsprechend aufstellt und «zeitnah» einen departementsübergreifenden Krisenstab einrichtet.

Mehr als nur Energieversorgung

Die Krisenbewältigung sei mehr als nur Energieversorgung, heisst es in der Mitteilung. Entsprechend gehe es nicht nur um Fragen der Energieversorgung und der allfälligen Kontingentierung, sondern auch um Fragen der Kommunikation mit der Bevölkerung, um Fragen des Bevölkerungsschutzes sowie um die Gewährleistung der inneren Sicherheit.

Die Kantone haben wegen drohenden Energiemangels ihre Krisenstäbe aktiviert.
Foto: DUKAS
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Die Energiedirektorinnen und -Direktoren verabschiedeten an ihrer Plenarversammlung in Solothurn ausserdem neue strategische Leitlinien für die EnDK sowie ein Papier zu den Grundsätzen der Gebäudepolitik 2050+. Darin bekräftigten sie, dass die Schweiz bis 2050 netto kein CO2 mehr ausstossen soll.

Keine fossilen Heizungen ab 2023

Damit das Ziel erreicht werden kann, dürfen in neuen und bestehenden Gebäuden spätestens ab 2030 keine fossilen Heizungen mehr verbaut werden, schreibt die EnDK. Die künftigen kantonalen Energiegesetze würden sich an diesem Ziel ausrichten müssen. Ausserdem hat die Versammlung beschlossen, dass kantonseigene Gebäude wann immer möglich bereits früh mit rein erneuerbaren Energien betrieben werden und die Kantone damit als gutes Beispiel vorangehen sollen.

An der Versammlung wählten die Direktorinnen und Direktoren ausserdem Roberto Schmidt, den Walliser Staatsratspräsidenten, zum neuen Präsidenten. Er folgt auf Mario Cavigelli, der das Amt seit 2016 innehatte. Cavigelli tritt per Ende Jahr wegen der Amtszeitbeschränkung aus dem Regierungsrat des Kantons Graubünden zurück. (SDA)

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