Einnahmen dürften zurückgehen
Bund befürchtet wegen E-Vignette Millionen-Verluste

Ab 1. August kann man mit wenigen Klicks die E-Vignette kaufen. Der Bund befürchtet, dadurch bis zu über 17 Millionen Franken weniger einzunehmen – zumindest kurzfristig.
Publiziert: 28.07.2023 um 12:46 Uhr
In Zukunft kann die Frontscheibe unbeklebt bleiben.
Foto: Keystone
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Ab kommenden Dienstag, dem 1. August, gibts die E-Vignette mit wenigen Klicks online zu kaufen. Die elektronische Vignette kann über das «Via Portal» des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) bezogen werden. Sie ist dann sofort gültig, bis Ende 2023.

Die Kontrolle einer E-Vignette erfolgt an der Grenze durch die Mitarbeitenden des BAZG und im Inland durch die Kantonspolizei anhand stichprobenartiger Abfragen der Kontrollschilder. Laut BAZG sind keine automatisierten Kontrollen vorgesehen, solange das duale System besteht.

Über 17 Millionen Franken Mindereinnahmen

Autofahrende profitieren also von einer bequemeren Bezugsmöglichkeit. Für die Behörden dürften die Kontrollen allerdings etwas umständlicher werden. Kommt hinzu: Der Bund befürchtet, dass ihm wegen der neuen E-Vignette Einnahmen in Millionenhöhe entgehen, wie Radio SRF berichtet.

«Laut der Botschaft zur Änderung des Nationalstrassenabgabegesetzes geht man von maximal 17.2 Millionen Franken Mindereinnahmen aus», sagt BAZG-Mediensprecherin Tabea Rüdin dem SRF.

Denn: Die E-Vignette ist mit dem Kontrollschild verknüpft und nicht mehr an ein Fahrzeug gebunden. Heisst konkret: Fahrzeughalter mit Wechselnummern etwa müssen künftig nur noch eine E-Vignette lösen statt wie bisher für jedes Auto eine Klebevignette. Auch wer ein neues Auto kauft, kann die E-Vignette für das neue Fahrzeug einfach übernehmen.

Kosten sparen auf lange Sicht

Der Rückgang dürfte weniger als fünf Prozent der Gesamteinnahmen durch den Autobahnvignettenverkauf ausmachen. Einen leichten Rückgang der Einnahmen durch die E-Vignette könne der Bund verschmerzen, heisst es beim BAZG. Und man zeigt sich sogar überzeugt: Längerfristig liessen sich dadurch sogar Kosten sparen, wie es weiter heisst.

«Beim Verkauf der Klebevignette fällt eine Provision von 10 Prozent an die Vertriebspartner an. Diese fallen mit der E-Vignette weg, und da rechnet man mit bedeutenden Mehreinnahmen», erklärt Rüdin. Zudem könne man auch Geld sparen beim Druck und Versand.

Wie viel damit eingespart werden könne, liesse sich allerdings noch nicht sagen. Derzeit sei nämlich noch schwierig abzuschätzen, wie viele Fahrzeughalter die E-Vignette dem Kleber vorziehen würden. (oco)


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