Letztes Wahlbarometer ist Schock für Öko-Parteien
Grüne verlieren 3,5 Prozent!

Die letzte Umfrage vor den eidgenössischen Wahlen vom 22. Oktober zeigt deutliche Verluste für Grüne und GLP. Auch die FDP kann sich nicht vom Formtief erholen. Die S-Parteien sind im Aufwind.
Publiziert: 11.10.2023 um 17:08 Uhr
|
Aktualisiert: 13.10.2023 um 11:50 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1148.JPG
Sermîn FakiPolitikchefin

Je näher der Wahlsonntag rückt, desto schlechter dürfte es Grünen-Chef Balthasar Glättli (51) gehen: Nach dem historischen Höhenflug 2019 mit einem Wähleranteil von 13,2 Prozent wird seine Partei am 22. Oktober wohl böse abstürzen. Das letzte SRG-Wahlbarometer vor dem Urnengang sieht die Öko-Partei nur noch bei 9,7 Prozent und damit 3,5 Prozentpunkte schwächer als bei den letzten Wahlen! Vor Jahresfrist kamen die Grünen bei der Wahlumfrage noch auf 11,7 Prozent. Das heisst, die Partei hat innert zwölf Monate zwei Prozentpunkte verloren.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Auf die Verliererstrasse eingebogen sind auch die Grünliberalen. Machte die GLP bei den letzten Wahlen noch 7,8 Prozent, verlieren sie Stand heute einen Prozentpunkt. Das mag nicht viel erscheinen, aber zwischenzeitlich war die GLP in Umfragen auf 9,8 Prozent geklettert. Dieser Hype ist augenscheinlich vorbei.

Das waren noch Zeiten: Grünen-Chefin Regula Rytz (rechts) und Nationalrätin Natalie Imboden feiern den Wahlsieg am 20. Oktober 2019.
Foto: keystone-sda.ch
1/6

Tschüss Bundesrat!

Damit müssen die beiden Öko-Parteien ihre Bundesratsambitionen wohl begraben. Erst am Wochenende hatte Grünen-Fraktionschefin Aline Trede (40) betont, dass die Grünen im Dezember auf jeden Fall eine Kandidatur präsentieren werden – ausser, die Partei falle unter einen Wähleranteil von zehn Prozent. Genau danach sieht es jetzt aus. Allerdings weist das Wahlbarometer des Umfrageinstituts Sotomo einen Fehlerbereich von plus/minus 1,2 Prozent aus. Das heisst, die Grünen könnten auch auf 10,9 Prozent kommen – oder nur auf 8,6. So oder so – es geht nach unten.

Der von den Bürgerlichen ersehnte Rechtsrutsch wird trotz grünem Abschiffen kleiner ausfallen als gedacht. Zwar kann die SVP nochmals zulegen und kommt nun auf 28,1 Prozent (2,5 Prozentpunkte mehr als 2019). Doch gleichzeitig verliert die FDP einen Prozentpunkt, was das Wachstum des bürgerlichen Lagers abschwächt. Zudem wandern die Stimmen der serbelnden Grünen vor allem zur SP, die im Vergleich zu den Wahlen 2019 ganze 1,5 Prozentpunkte zulegt.

Platz vier statt zwei

Letztes bedeutet, dass nicht nur Grünen-Chef Glättli schlechte Laune haben dürfte. Sondern auch FDP-Präsident Thierry Burkart (48). Sein erklärtes Wahlziel, die SP zu überholen und zweitstärkste Partei zu werden, wird er aller Voraussicht nach klar verfehlen. Stimmen das heutige Wahlbarometer und das Wahlergebnis überein, trennen SP und Freisinn neu ganze vier Prozentpunkte. Noch schlimmer aus Sicht des smarten Aargauers: Die FDP fällt – wie schon im letzten Barometer – hinter die Mitte-Partei und damit auf Platz vier zurück. Ein Debakel! Nicht ein Grünen-Sitz im Bundesrat dürfte Thema sein am Wahlsonntag, sondern die Übervertretung der FDP.

So wählst du richtig
1:29
Überfordert mit Unterlagen?So wählst du richtig

Die letzte Umfrage vor den Wahlen zeigt, dass sich die Themenkonjunktur verändert hat. Die Gewinne von SVP und SP deuten darauf hin, dass sie mit den Kernthemen Migration (SVP) und Kaufkraft (SP) bei der Bevölkerung wunde Punkte getroffen haben. Schliesslich stehen auch beide Themen weit oben auf der Sorgenliste der Wählerinnen und Wähler. Was allerdings erstaunt: Vom Thema Klimawandel, weiterhin auf dem zweiten Platz dieser Liste, können die Öko-Parteien keineswegs profitieren.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.


 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Derzeit sind keine Kommentare verfügbar.