Medienexperten warnen vor TV-Gebührensenkung
Rösti-Vorschlag «untauglich»

Unabhängige Experten wollen medialen Service public neu aufstellen. Sowohl die Halbierungs-Initiative der SVP als auch das Gegenkonzept des Bundesrats zur Senkung der Radio- und TV-Gebühren halten sie für «untauglich».
Publiziert: 06.02.2024 um 11:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2024 um 11:23 Uhr

Die Eidgenössische Medienkommission (Emek) hält sowohl die Halbierungs-Initiative der SVP als auch das Gegenkonzept von Medienminister Albert Rösti zur Senkung der Radio- und TV-Gebühren für «untauglich». Sie plädiert dafür, die mediale Grundversorgung grundsätzlich neu aufzustellen.

Sowohl die SVP-Volksinitiative «200 Franken sind genug! (SRG-Initiative)» als auch der Vorschlag des Bundesrats, die Gebühren von 335 auf 300 Franken pro Haushalt zu senken, würden den Service public «um den Preis teils drastischer Programmkürzungen» schwächen, schreibt die Emek in einer Mitteilung. Insbesondere die Information in den Randgebieten sei dadurch gefährdet.

Auf Werbeeinnahmen verzichten

Stattdessen müsse die mediale Grundversorgung grundlegend neu gedacht werden. Auch bei der Finanzierung braucht es laut der Emek einen Systemwechsel. Die öffentlich-rechtlichen Medien sollten demnach künftig auf Werbeeinnahmen verzichten und stattdessen eine «stabile, zuverlässige und ausreichende» öffentliche Finanzierung erhalten.

Unabhängige Medien-Experten halten den Vorschlag von Bundesrat Albert Rösti zur Senkung der Serafe-Gebühren für «untauglich».
Foto: keystone-sda.ch
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Die Emek ist eine vom Bundesrat eingesetzte, unabhängige und ausserparlamentarische Expertenkommission. Sie berät die Behörden in Medienfragen und leistet einen Beitrag zu Lösungen für die zukünftige Gestaltung des schweizerischen Mediensystems. (SDA)

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