«Tests und Impfungen machen weitere Lockerungen möglich»
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Berset ist zuverrsichtlich
«Tests und Impfungen machen weitere Lockerungen möglich»

Die Corona-Ansteckungen steigen wieder leicht an. Erstmals seit Dezember. Was heisst das für die geplanten Lockerungen? Bundesrat Alain Berset bleibt zuversichtlich.
Publiziert: 04.03.2021 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 06.03.2021 um 23:14 Uhr

Nächste Woche will der Bundesrat eigentlich die nächsten Öffnungsschritte vorschlagen. Insbesondere die Gastronomie fiebert dem entgegen, erhofft sich die Branche doch zumindest eine Teilöffnung ab 22. März.

Doch nun stellt sich die bange Frage: Kann der Lockerungsfahrplan eingehalten werden? Denn die Corona-Infektionen steigen wieder an – wenn auch nur leicht.

Zunahme um 3,6 Prozent

Wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in seinem neusten Wochenbericht schreibt, haben die Ansteckungen in der vergangenen Woche um 3,6 Prozent zugenommen. Landesweit registrierten die Behörden zwischen dem 22. und 28. Februar 83,7 Ansteckungen auf 100'000 Einwohner. In der Vorwoche hatte die Kennzahl noch bei 80,8 gelegen.

Die Restaurants fiebern dem Freitag in einer Woche entgegen. Dann will der Bundesrat die nächsten Lockerungsschritte diskutieren.
Foto: Keystone
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Es ist die erste Zunahme seit der dritten Dezemberwoche – und der Effekt der wieder eröffneten Läden ist noch nicht einmal darin enthalten.

Berset bleibt zuversichtlich

Dennoch bleibt Gesundheitsminister Alain Berset (48) zuversichtlich. Nach einem Treffen mit den kantonalen Gesundheitsdirektoren sagte er, dass er derzeit am Stretegiewechsel hin zu kontrollierten Öffnungen festhalte. «Die Massentests und die Impfaktion machen Lockerungen möglich», so der SP-Bundesrat – «wenn auch mit einem gewissen Risiko».

Konkrete Schritte wollte er nicht nennen. Er wehrte sich abermals gegen Automatismen, wie sie im Parlament derzeit diskutiert werden. «Niemand weiss, wie sich die Pandemie entwickeln wird. Wir müssen wirklich bescheiden bleiben und uns alle Optionen offenhalten.»

Appell ans Parlament

Ins gleiche Horn stiess auch der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger (45), Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren. Die Gesundheitsdirektoren würden den Bundesrat in seinen wachsamen und kontrollierten Öffnungen unterstützen.

Und er appellierte ans Parlament, jetzt keine Öffnungsschritte zu erzwingen, wie die SVP das mit einem Artikel im Covid-Gesetz tun will. «Lassen Sie uns die Flexibilität», so Engelberger.

Bund soll mit Selbsttests vorwärts machen

Auch von regionalen Unterschieden, wie sie der Ständerat ins Auge fasst, will Engelberger nichts wissen. Der Ständerat will es den Kantonen ermöglichen, unter bestimmten Bedingungen schneller zu lockern. Im letzten Sommer sei dies eine gute Strategie gewesen, so Engelberger. Weil die Zahlen tief gewesen seien und regionalen Unterschiede gross. «Heute haben wir schweizweit relativ hohe Zahlen, so dass wir derzeit keine regionalen Differenzierungen einfordern.»

Eines aber wünschen sich die Kantone vom Bund: Dass dieser endlich vorwärts macht mit der Zulassung der Schnelltests für zu Hause. Die Kantone würden begrüssen, wenn diese möglichst schnell eingeführt würden. (sf)

MK Berset Engelberger 4.3.2021

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