Nach Blick-Wettbewerb wird die Armee aktiv
Bund prüft neues Tenue A!

Blick hat Vorschläge für eine neue Ausgangsuniform der Schweizer Armee gesammelt. Nun geht das Verteidigungsdepartement tatsächlich über die Bücher.
Publiziert: 17.05.2021 um 15:38 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2021 um 16:09 Uhr
Bundesrätin Viola Amherd und Armeechef Thomas Süssli zeigen sich offen für eine neue Ausgangsuniform. Das VBS teilt mit, «zur Zukunft der Ausgangsuniform» nun «Überlegungen» anzustellen.
Foto: keystone-sda.ch
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Lea Hartmann

Der graue, unförmige «Ausgänger» der Schweizer Armee könnte bald ausgemustert werden. Nachdem Blick Verteidigungsministerin Viola Amherd (58) einen Vorschlag für ein zeitgemässes Tenue A geliefert hat, wird nun bekannt: Der Bund prüft eine neue Ausgangsuniform!

Blick hatte im April einen Design-Wettbewerb lanciert. Fünf Schweizer Modedesignerinnen und -designer entwarfen einen Vorschlag für ein neues, modernes Tenue A. Den Entwurf, der bei den Blick-Leserinnen und -Lesern am besten ankam, hat die Redaktion daraufhin Amherd und Armee-Chef Thomas Süssli (54) vorgelegt.

VBS wird aktiv

Und nun bewegt sich etwas: In einem Brief an die Redaktion schreibt die Bundesrätin, dass das Verteidigungsdepartement (VBS) «zur Zukunft der Armeeuniform» Überlegungen anstelle. So steht es nun auch in der Stellungnahme des Bundesrats zu einem Vorstoss.

«Innerhalb der Gruppe Verteidigung wurden und werden diverse Varianten zum weiteren Vorgehen betreffend der künftigen Ausgestaltung der Ausgangsuniform aufbereitet und diskutiert», teilt das VBS auf Nachfrage präzisierend mit. In einem «Kurzbericht» werde man «die daraus resultierenden Erkenntnisse aufzeigen», verspricht das Departement.

«Es gibt sicher rassigere Tenues»

Den Anstoss für die Suche nach einem neuen Tenue A hat Mitte-Nationalrätin Marianne Binder-Keller (62) gegeben. Die Aargauerin forderte in einem Vorstoss eine neue Ausgangsuniform, um die Armee attraktiver zu machen – gerade für Frauen. Denn die fast 30-jährige Uniform ist alles andere als chic. Zudem beklagen sich Soldatinnen und Soldaten über den kratzigen Stoff und den unbequemen Schnitt.

Die Armee hatte sich zunächst nur verhalten zum Thema geäussert. «Es gibt sicher rassigere Tenues», räumte Amherd in einem SRF-Interview zwar ein, blieb aber unverbindlich, was ein Neu-Design des «Ausgängers» angeht.

«Hat einen Stupf gebraucht»

Nationalrätin Binder freut sich über die Bereitschaft des Bundes, nicht nur den Kampfanzug, sondern auch das Tenue A zu überdenken. «Offenbar hats einen ‹Stupf› gebraucht», sagt sie.

Das VBS stellt es hingegen so dar, dass man das Projekt schon vor Binders Vorstoss in die Wege geleitet habe. Aus diesem Grund lehnt der Bundesrat den Vorstoss formell auch ab. Bereits vor einigen Jahren sei eine neue Ausgangsuniform zur Diskussion gestanden. «Es wurde jedoch entschieden, dass in erster Priorität die Kampf- beziehungsweise Arbeitsbekleidung erneuert werden soll», teilt das VBS mit. Die neuen Kampfanzüge werden 2022 eingeführt.

Allerdings hatte die Armee bisher anders kommuniziert. «Es gibt aktuell kein laufendes Projekt für eine neue Ausgangsuniform», hiess es im März nur. Von «Überlegungen über die Zukunft der Ausgangsuniform» war keine Rede.

Soldaten müssen sich aber noch gedulden

Nun wartet Binder gespannt den VBS-Bericht ab. Kommen auch die Bundesbeamten zum Schluss, dass das Tenue A eine Auffrischung braucht? Falls ja, sollten sich die Soldatinnen und Soldaten allerdings nicht zu früh freuen. Bis ein neuer «Ausgänger» geschneidert würde, würde es noch einige Jahre dauern.

Eben erst hat der Bund mehreren Firmen den Zuschlag für das Nähen der aktuellen Ausgangsuniformen erteilt. Die Verträge laufen bis Ende 2025.

Das ist der Gewinner des Blick-Votings
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