ÖV-Branche bereitet sich auf Strommangel vor
Jetzt wirds auch im Zug kälter!

Im Zügen, Trams und Postautos soll die Heizung heruntergedreht werden, in den Bahnhöfen ein paar Lampen weniger brennen: Der Verband des öffentlichen Verkehrs stellt Stromsparmassnahmen vor. Vorerst sind diese freiwillig.
Publiziert: 09.09.2022 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 09.09.2022 um 14:29 Uhr

In Zügen und Bussen sollen die Heizungen heruntergefahren werden, in Bahnhöfen sollen überflüssige Lampen abgestellt werden: Der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) empfiehlt seinen Mitgliedern, freiwillig Energie zu sparen.

Mit diesen Empfehlungen will der VöV verhindern, dass es zu Einschränkungen im öffentlichen Verkehr kommt: Das Transportangebot müsse aufrechterhalten werden, da dieses an Konzessionen gebunden sei, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag zur zweitägigen Generalversammlung des Verbandes in Lausanne.

«ÖV kann einen Beitrag leisten»

Grundsätzlich sei der öffentliche Verkehr heute schon energieeffzient unterwegs, wurde VöV-Präsident Renato Fasciati in der Mitteilung zitiert. «Trotzdem kann auch er einen beachtlichen Beitrag leisten, um Energie und Strom zu sparen.»

Foto: Keystone
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Als konkrete Umsetzungsmassnahmen rät der VöV unter anderem dazu, auf Fassaden- und Dekorationsbeleuchtungen in- und ausserhalb der Bahnhöfe zu verzichten, sofern dazu keine vertraglichen Verpflichtungen dazu bestehen.

Erstmal noch freiwillig

Im Personenverkehr sollen im Rahmen bestehender technisch-betrieblicher Möglichkeiten die Heizung im Fahrgastraum reduziert werden. Auch in den Büro- und Betriebsgebäuden sollen die Heiztemperatur herabgesetzt sowie Warmwasser und Beleuchtung reduziert werden.

Diese VöV-Empfehlungen beziehen sich auf die derzeitige Phase mit freiwilligen Massnahmen. Sollte im Winter tatsächlich eine Strommangellage eintreffen, würden die Behörden verbindliche Massnahmen anordnen, hielt der Verband fest.

Auf die dabei im Raum stehenden möglichen Eskalationsstufen würden sich VöV, SBB und Postauto Schweiz gemeinsam intensiv vorbereiten. Sie würden sich aber dafür einsetzen, dass die Behörden den öffentlichen Verkehr als systemrelevant einstufen. Damit soll für ihn auch «ein eigenes Bewirtschaftungsmodell für Stromangellagen etabliert» werden. (SDA)

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