Schawinski sticht Konkurrenz aus und erhält neue Konzession
«Das ist eine absolute Genugtuung»

Das Projekt Radio Alpin von Roger Schawinski erhält vom Bund die Konzession für die Region Südostschweiz. Roger Schawinski erzählt im Blick-Interview, wieso der Zuschlag für ihn eine grosse Genugtuung ist.
Publiziert: 11.01.2024 um 16:10 Uhr
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Aktualisiert: 11.01.2024 um 18:32 Uhr
Roger Schawinski kann sich freuen: Er darf ab nächstem Jahr auch in der Südostschweiz senden.
Foto: Keystone
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Tobias OchsenbeinRedaktor Politik

Es ist ein Sieg für Medien-Pionier Roger Schawinski (78). Der Zürcher erhält die Konzession für ein Lokalradio in Graubünden, Glarus und dem St. Galler Oberland. Sein neues Radio soll Radio Alpin heissen.

Der Bundesrat hat am Donnerstag die Konzessionen für Lokalradios und Regionalfernsehen von 2025 bis 2034 erteilt. Konzessionierte Sender erhalten Geld aus dem Gebührentopf – dafür müssen sie bestimmte Auflagen einhalten. Der Bund vergibt die Konzessionen jeweils für zehn Jahre.

Bisher hatte Radio Südostschweiz des Unternehmens Somedia die Konzession für dieses Gebiet. Der Sender, früher bekannt als Radio Grischa, geht nun leer aus. Heisst konkret: Er erhält ab 2025 kein Geld mehr vom Bund.

Schon früher trat Schawinski in Graubünden an. 2013 hatte das Bakom nach jahrelangem Seilziehen allerdings dem Somedia-Sender den Zuschlag gegeben. Die Freude über den Zuschlag ist beim Zürcher Radiomann darum heute umso grösser, wie er im Interview mit Blick sagt.

Herr Schawinski, herzliche Gratulation zur Konzession für Radio Alpin.
Roger Schawinski: Danke. Das war ein Start-Ziel-Sieg. Was mich besonders freut: Wir haben mehr Punkte erhalten in der Bewertung als Radio Südostschweiz. Und das, obwohl es sich bei unserer Eingabe erst um ein Projekt handelt und nicht um ein bereits bestehendes Radio.

Verraten Sie uns: Warum wollen Sie ausgerechnet mitten in der Medienkrise ein neues Radio lancieren?
Ich habe immer für mehr Meinungsvielfalt und gegen Medienkonzentration gekämpft. Und eines der schlimmsten Monopole ist dasjenige im Graubünden. Das widerspricht der Demokratie.

Es war nicht das erste Mal, dass Sie sich um die Bündner Radiokonzession beworben haben. Bereits vor gut 15 Jahren traten Sie an, verloren damals allerdings. Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Eine Genugtuung?
Eine absolute Genugtuung. Wir hätten schon damals gewinnen müssen. Aber seinerzeit war keine Veränderung erwünscht.

Was hat sich seither verändert?
Die Medienkonzentration hat sich in den vergangenen Jahren massiv verschärft. Jetzt war offenbar der politische Wille da, zu optimieren. Und Artikel 45 des Radio- und Fernsehgesetzes hält klar fest: Dasjenige Projekt, das die bessere Meinungs- und Angebotsvielfalt garantiert, soll den Zuschlag bekommen.

Worauf dürfen sich Bündner Radiohörerinnen und -hörer künftig freuen?
Auf ein tolles 24-Stunden-Radioprogramm in drei Sprachen: Deutsch, Rätoromanisch und Italienisch. Wir planen, mit 20 Mitarbeitenden an den Start zu gehen. Jetzt haben wir Zeit für den programmatischen Feinschliff.

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