Macht Beizen zu Kantinen!
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Für frierende Büezer:SVP-Rüegger fordert: Macht Beizen zu Kantinen!

SVP-Nationalrätin Monika Rüegger will frierenden Büezern helfen
Macht Beizen zu Kantinen!

Diese Woche ist wieder Hudelwetter angesagt. Für viele Berufsleute, die draussen arbeiten müssen, sind Kälte und Nässe ein Problem. Im Beizen-Lockdown erst recht. SVP-Nationalrätin Monika Rüegger fordert eine pragmatische Lösung. Sie will Beizen zu Kantinen machen.
Publiziert: 25.01.2021 um 01:07 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2021 um 10:33 Uhr
Ruedi Studer

Die Schweiz ist seit einer Woche im totalen Lockdown. Beizen sind sogar schon seit einem Monat dicht. Büezer, die draussen arbeiten, müssen seither ihr Znüni, Zmittag oder Znacht in der Kälte essen – zumindest, wenn keine beheizte Baracke vorhanden ist.

Über die Festtage war die Problematik weniger spürbar, doch seit Jahresbeginn geht die Situation den Betroffenen zunehmend an die Substanz. Nicht nur, dass ein warmes Essen fehlt. Auch die vorgeschriebene Mittagsruhepause ist bei klirrender Kälte nicht besonders gemütlich – und schon gar nicht erholsam.

Rüegger startet Petition für Büezer

Das weiss die Obwaldner SVP-Nationalrätin Monika Rüegger (52) aus erster Hand. «Ich habe viele Familienmitglieder, die in der Baubranche beschäftigt sind», sagt die frühere Metallbauplanerin zu BLICK. «Die Situation ist schwierig. Wenn man stundenlang bei eisigen Temperaturen im Freien arbeiten muss, ohne sich aufwärmen zu können, spürt das der Körper.» Ein Familienmitglied beispielsweise hat ihr erzählt, dass es sich abends «kaputt fühlt wie früher im ersten Lehrjahr».

SVP-Nationalrätin Monika Rüegger will Beizen für Büezer öffnen, die im Freien arbeiten.
Foto: Keystone
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Eine Situation, die für die Betroffenen auch zum Risiko wird, ist Rüegger überzeugt: «Kann sich der Körper nicht erholen, steigt das Unfallrisiko.» Dabei denkt sie nicht nur an die Baubranche, sondern etwa auch an Landschaftsgärtner, Buschauffeure, Monteure oder Waldarbeiter.

«Es braucht eine schnelle und pragmatische Lösung für alle Berufsleute, die draussen arbeiten», sagt sie. Und hat auch gleich selber einen Vorschlag bei der Hand: «Restaurants sollen während des Lockdowns als Kantinen betrieben werden dürfen – auf freiwilliger Basis.» Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, lanciert sie eine Petition: «Beizen für Büezer» lautet der Slogan.

Politiker-Kantine im Bundeshaus

Denn gemäss der aktuell geltenden Corona-Verordnung dürfen Betriebskantinen für die Belegschaft öffnen. Und Hotels ist die Bewirtung der eigenen Hotelgäste weiterhin erlaubt. Rüegger erinnert zudem ausdrücklich an die Wintersession: «Das Restaurant im Bundeshaus wurde flugs in eine Kantine umgewandelt und war teils bis um 22 Uhr geöffnet, damit sich die Parlamentarier verpflegen konnten», sagt die SVP-Frau. Und schiebt nach: «Was für uns Politiker möglich war, muss auch für die normalen Büezer möglich sein.»

Dass pragmatische Lösungen möglich sind, hat der Bund bei den Lastwagenchauffeuren vorgemacht. Die Trucker standen vor verschlossenen Türen, der Ärger war gross. Doch seit kurzem sind schweizweit über 30 Gasthäuser am Abend für LKW-Fahrer offen – als «Chauffeuren-Kantinen».

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Diese Woche ist wieder Hudelwetter angesagt – mit Schnee- und Graupelschauer schon am Montag. Tausende Büezer arbeiten trotzdem im Freien und müssen sich warm anziehen. Das Problem: Im Lockdown fehlt nicht selten ein warmes Plätzchen zum Aufwärmen, denn die Beizen sind zu.

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Eine Sonderregelung stellt sich Rüegger für Arbeiter im Freien vor. «Gerade in ländlichen Gebieten gibt es Beizen, die schon vor dem Lockdown stärker auf Arbeiter ausgerichtet waren», so Rügger. Wo es eine Nachfrage gebe, könne ein solch spezieller Kantinenbetrieb etwa mit einem Anmeldesystem umgesetzt werden. Wichtig ist ihr dabei: «Wer mitmacht, darf aber nicht bei der Härtefallregelung abgestraft werden. Arbeit muss sich lohnen.»

Sympathien bei Gastrosuisse

Rüeggers Vorschlag stösst bei Gastrosuisse-Präsident Casimir Platzer (58) auf Sympathie. «Schon nur aus menschlichen Überlegungen finde ich die Forderung berechtigt», erklärt er. Bei einer allfälligen Umsetzung erwartet er aber noch einige Stolpersteine. «Entscheidend ist für uns, dass für alle Gastrobetreiber gleich lange Spiesse gelten. Sodass jeder selber entscheiden kann, ob er mitmachen will oder nicht.»

Das ist auch der Obwaldnerin ein Anliegen. Für sie ist klar: «Jetzt muss rasch eine Lösung auf den Tisch, sonst wird es für viele Büezer ein harter Februar.»

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