Über 500 Franken mehr pro Kopf
Wegen dieser Faktoren steigen die Gesundheitskosten

Laut einer neuen CSS-Studie sind die Gesundheitskosten in den letzten zehn Jahren pro Kopf um 579 Franken gestiegen. Technologischer Fortschritt und die nachgefragten Leistungen sind hauptverantwortlich.
Publiziert: 16.07.2024 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 16.07.2024 um 15:58 Uhr

Die Gesundheitskosten werden immer höher und mit ihnen steigen auch die Krankenkassenprämien. Eine neue Studie des Krankenversicherers CSS zeigt nun: Die Gesundheitskosten pro Kopf sind in den vergangenen zehn Jahren um 579 Franken auf 3975 Franken gestiegen. 

Allerdings gehen die steigenden Kosten nicht auf einen demografischen Wandel zurück – trotz immer älter werdender Bevölkerung. Das höhere Durchschnittsalter in der Schweiz ist laut der Studie nur für ein Siebtel der höheren Kosten verantwortlich. 

Versicherte verlangen mehr Leistungen

Was viel stärker zu Buche schlägt, ist der technologische Fortschritt. Neue Medikamente, die seit 2012 neu in die Grundversicherung aufgenommen wurden, führten zu Mehrkosten von 180 Franken pro Kopf. Das entspricht rund einem Drittel des Wachstums. Für Medikamente, die hingegen schon seit 2012 verfügbar waren, sind die Ausgaben pro versicherte Person um 33 Franken gesunken. 

Eine neue Studie im Auftrag von CSS zeigt: Technologischer Fortschritt und nachgefragte Leistungen sind Haupttreiber der steigenden Gesundheitskosten.
Foto: imago images/Westend61

Laut der «Aargauer Zeitung» lässt sich der grösste Teil des Kostenwachstums mit den nachgefragten Leistungen erklären. Der Anteil der Versicherten, die mindestens einmal pro Jahr eine Gesundheitsleistung in Anspruch nehmen, ist von 79 auf 82 Prozent gestiegen. Weit stärker ins Gewicht fällt allerdings, dass die Versicherten dann auch mehr Leistungen verlangen.

Ambulant steigt stärker als stationär

Die Studie zeigt auch eine unterschiedliche Kostenentwicklung je nach Leistungserbringer. Über die Hälfte des Kostenwachstums fiel im Bereich Ärzte und Spitäler ambulant an. Die Kosten für stationäre Behandlungen sind hingegen in den vergangenen zehn Jahren gesunken. 

Von den im Schnitt pro Kopf insgesamt um 579 Franken gestiegenen Kosten gingen 315 Franken auf die Kategorie Arzt und Spital ambulant zurück. 147 Franken zusätzlich entfielen auf den Bereich Apotheke und Medikamente, 117 Franken auf Labor und Physio, 22 Franken auf die Pflege und 35 Franken auf sonstige Gründe. Der Bereich Spital stationär war mit 57 Franken rückläufig.

Ausgewertet wurden die Daten der CSS. Das Unternehmen ist mit gut 1,53 Millionen Versicherten der grösste Grundversicherer der Schweiz. Die Analyse berücksichtigte Grundversicherungsdaten der Jahre 2012 bis 2021.

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