Zugunsten des Klimas
Juso fordern weltweite Reichensteuer

Wegen der globalen Erwärmung soll es eine globale Reichensteuer geben, verlangen die Juso Schweiz. Sie haben ihre Forderung international eingebracht.
Publiziert: 11.01.2023 um 16:18 Uhr

Die Juso macht sich stark für eine globale Reichensteuer. Weltweit sollen Superreiche zugunsten des Klimas besteuert werden. Denn nachweislich wächst der ökologische Fussabdruck mit steigendem Vermögen.

«Die Klimakrise ist das drängendste Problem unserer Zeit», sagt Juso-Präsident Nicola Siegrist (26). «Sie bedroht die Lebensgrundlagen der Menschen unmittelbar.» Um zu verhindern, dass sie jene katastrophalen Ausmasse annehme, von dem beim heutigen Verlauf auszugehen ist, dürfe die Erwärmung des Erdklimas 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit nicht übersteigen.

Leider reichten die bisherigen Bemühungen nicht aus. Als Grund dafür sieht die Juso «das aktuelle wachstumsgetriebene und profitorientierte Wirtschaftssystem». Dessen Dynamiken hätten dazu geführt, dass die Emissionen sich zusehends weiter erhöhen, obwohl längst klar sei, dass es eine grundlegende Wende brauche.

Juso-Chef Nicola Siegrist macht sich für eine globale Reichensteuer stark.
Foto: Keystone
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Profiteure sollen zahlen

Konsequenter Klimaschutz muss laut Siegrist die Bedürfnisse aller Menschen ins Zentrum stellen. Ein solcher Schutz bedrohe jedoch die Profite der Superreichen, weshalb sie die Klimakrise massgeblich auszubremsen versuchten, finden die Juso.

Die Bekämpfung der Klimakrise benötigt grosse Finanzmittel. «Doch es ist klar: Es ist nicht die breite Bevölkerung, die dafür bezahlen muss, sondern die Profiteure und Profiteurinnen der Klimakrise – die Superreichen», argumentiert der Juso-Chef. «Es braucht eine weltumspannende und wirksame Steuer auf hohe Vermögen», erklärt Siegrist.

Erbschaftssteuer für Reiche

Die Juso Schweiz haben die Forderung deshalb bei den Young European Socialists international eingebracht. Die europäischen Staaten und die EU sollen auf die Besteuerung von Supervermögen hinarbeiten. Die Erträge dieser Steuern müssen aus Sicht der Jungsozialisten für einen konsequenten Klimaschutz eingesetzt werden – in Europa selbst oder in den Entwicklungs- und Schwellenländern.

Als Reichensteuer in der Schweiz fordern die Juso eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent bei Supervermögen ab 50 Millionen Franken.

Vor dem Start des Weltwirtschaftsforums (WEF) wollen die Juso ihrer Forderung am Sonntagnachmittag bei einer Kundgebung in Davos Nachdruck verleihen. (pt)

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