Dringender Tatverdacht gegen Viviane O.
Blutspritzer auf den Schuhen

Profi-Boxerin Viviane O. muss im Knast bleiben. Die verantwortlichen Richter wiesen eine Beschwerde zur Entlassung aus der U-Haft ab. Dokumente, die dem «Thuner Tagblatt» vorliegen zeigen, dass Blutspritzer auf den Schuhen der Verdächtigen gefunden wurden.
Publiziert: 13.01.2021 um 23:57 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 20:34 Uhr

Seit November sitzt Profi-Boxerin Viviane O.* (34) in Untersuchungshaft. Sie wird verdächtigt, ihren Mann Thomas F.** (†61) getötet zu haben. Der Kult-Wirt aus Interlaken wurde im Oktober brutal erschlagen in seiner Wohnung gefunden. Viviane O. sagte bisher stets, sie sei unschuldig. Verlangte, dass sie aus dem Knast entlassen wird. Daraus wird vorerst nichts, wie das «Thuner Tagblatt» berichtet. Das Berner Obergericht hat die Beschwerde der Brasilianerin abgewiesen. In Dokumenten, die der Zeitung vorliegen, begründen die zuständigen Richter ihren dringenden Tatverdacht.

So seien auf den Schuhen der Beschuldigten winzige Blutspritzer gefunden worden, die vom 61-jährigen Opfer stammen. Zudem sah ein Automechaniker das Auto am Abend der Tat auf der Strasse. Viviane O. bestreitet, zu dem Zeitpunkt unterwegs gewesen zu sein. Auch seien jedoch an der Eingangstür des Opfers keine Einbruchspuren festgestellt worden. Das spricht für die Boxerin, die einen Schlüssel zur Wohnung besitzt.

So geht es Viviane O. (34) im Knast!
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Ueli E. Adam (82) zeigt Briefe:So geht es Viviane O. (34) im Knast!

Beziehung zum Opfer beschönigt

Ausserdem beginnen die Richter Zweifel zu hegen, ob die Beziehung von Viviane O. und ihrem Mann so harmonisch war, wie die Boxerin zunächst angab. Ihr 9-jähriger Sohn soll laut Gericht von einem Streit in den Herbstferien berichtet haben. Seitdem sei Viviane O. von ihrem Mann mehr oder weniger ignoriert worden. Sie selbst sagte jedoch aus, dass jene Ferien «so schön und so einfach» waren.

Für Profiboxerin Viviane O. wird es immer enger. Sie wird verdächtigt, ihren Mann getötet zu haben.
Foto: Getty Images
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Zudem war das Mobiltelefon des Opfers zerstört worden und dessen Ehering lag auf dem Boden. Ein Indiz für ein Beziehungsdelikt, auch wenn Viviane O. angibt, dies sei eine von einer unbekannten Täterschaft bewusst gelegte Spur. Insgesamt kommen die Richter zum Schluss, dass «ihre Täterschaft klar wahrscheinlicher ist, als die eines bislang unbekannten Dritten». Für Viviane O. gilt die Unschuldsvermutung.

Seit November sitzt die Profi-Boxerin im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt an ihrem Mann in Interlaken BE im Knast. Ihr Mentor Ueli E. Adam (82) zeigt BLICK exklusiv Briefe, die die Boxerin aus der U-Haft schreibt.

* Name bekannt

** Name geändert

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