Bis zu 35 Grad!
Jetzt kommt die Spanien-Hitze zu uns

Eine Hitzewelle rollt über die Schweiz und bringt Temperaturen von bis zu 35 Grad mit sich. Laut Meteorologe Klaus Marquardt wird die bisherige Höchstmarke von diesem Jahr locker geknackt. Doch ausgerechnet der Nationalfeiertag droht teilweise ins Wasser zu fallen.
Publiziert: 29.07.2024 um 12:22 Uhr
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Aktualisiert: 29.07.2024 um 14:19 Uhr

Der Sommer ist definitiv da. Und zwar so richtig: Der Schweiz stehen die bisher heissesten Tage des Jahres bevor. Der Grund: Heisse Luft aus Spanien!

«Die bisherige Höchstmarke 2024 wird in den nächsten Tagen locker geknackt», so Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick. Schweizweit erwartet der Wetterdienst Temperaturen zwischen 32 und 35 Grad. Bis Mittwoch bleibt es zudem meist trocken. 

Tiefviolett eingefärbt: Eine Hitzewelle rollt über die Schweiz.
Foto: MeteoSchweiz
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Grund für die heisse Luft: ein Hochdruckrücken im Südwesten Europas. «Die warmen Strömungen ziehen von der iberischen Halbinsel in die Schweiz.» Am heissesten wird es in der Nordwestschweiz, dem Gebiet um den Genfersee, im Rhonetal und im Tessin. Der Meteorologe weiter: «Gerade in Tälern und tiefgelegenen Städten, wie beispielsweise Basel, heizt sich die Luft nochmals um ein paar Grad mehr auf als im Mittelland.»

Hitzewarnung bis Donnerstag

Der Bund hat deswegen für das Tessin, Wallis und das Genferseegebiet die Gefahrenstufe 3 ausgerufen. Im Zusammenhang mit der Hitzewarnung rät der Bund, regelmässig und ausreichend sowie möglichst ungesüsste Flüssigkeit zu trinken – mindestens 1,5 Liter pro Tag. Auch solle man sich vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.

Gebäude sollten vor der Hitzeperiode gut durchlüftet werden, insbesondere in der Nacht und frühmorgens, schreibt Meteoschweiz weiter. Körperliche Anstrengungen seien zu vermeiden. Menschen oder Tiere dürften keinesfalls in Autos zurückgelassen werden.

Die Warnung gilt bis am Donnerstag, wie das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie (Meteoschweiz) im neusten Naturgefahren-Bulletin mitteilte.

Suva ist alarmiert

Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) fordert die Arbeitgeber auf, Schutzmassnahmen gegen die erwartete Hitzewelle dieser Woche zu treffen. Dies gelte besonders bei schweren Arbeiten im Freien. Dies, um gesundheitliche und körperliche Beeinträchtigungen durch die Sonne zu vermeiden. Die öffentlich-rechtliche Anstalt will die Einhaltung der Massnahmen auch kontrollieren, wie sie am Montag ankündigte.

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Bei grosser Hitze steige das Risiko von Arbeitsunfällen. Im Vergleich zu anderen Sommertagen zeigten die Statistiken, dass es sieben Prozent mehr Unfälle gebe, wenn das Quecksilber die 30-Grad-Marke überschreitet.

Die Suva weist darauf hin, dass hohe Temperaturen zu Müdigkeit und Unkonzentriertheit führen können. Eine vergessene Schaufel auf dem Boden beispielsweise könne zu einem Sturz führen.

«Tropennächte am Laufmeter»

Angenehm werden die kommenden Tage zwar nicht, von Rekorden könne man laut Marquardt aber nicht sprechen. Gerade die Hitzewelle im Südkanton sei nichts Neues. «Im Tessin haben wir schon länger Tropennächte am Laufmeter.»

Ausgerechnet am Nationalfeiertag droht jedoch ein kleiner Einbruch. «Der Sommer geht zwar nicht weg, das Gewitterrisiko steigt aber im Verlauf des Mittwochs deutlich an», so der Meteorologe. Die Luft werde feuchter, die Niederschlagswahrscheinlichkeit steigt an. 

Mix aus Sonnenschein, Wolken und Schauern

Aus diesem Grund fällt das Wetter am 1. August durchwachsen aus. «Es wird kein strahlender Sommertag», sagt Marquardt. Er kann jedoch auch Entwarnung geben: «Kleinen Gartenfesten steht sicher nichts im Weg. Mit 27 bis 30 Grad bleiben die Temperaturen hoch.» Zudem könne man sich auf einen bunten Mix aus Sonnenschein, Wolken und Schauern einstellen. Von Dauerregen könne man jedoch nicht sprechen. 

Es sei sicher sinnvoll, sich an Orten aufzuhalten, an denen es eine Unterstandsmöglichkeit gibt. «Ein Feuerwerk auf einem Berg zu schauen, ist keine gute Idee. Dort ist die Gewittergefahr besonders hoch», rät der Meteorologe. 

Wer jetzt denkt, der Sommer verabschiedet sich bereits wieder, irrt. «Er kam, um zu bleiben», so Marquardt. Konkret bedeutet das: Auch am Wochenende gibt es Sonne satt und heisse Temperaturen.

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