Er soll Mann auf Bauernhof in Gossau SG belästigt haben
St. Gallen ermittelt gegen deutschen Bischof Mixa

Der deutsche Bischof Walter Mixa soll auf einem Bauernhof in Gossau einen Mann belästigt haben.
Publiziert: 03.02.2024 um 19:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.02.2024 um 03:23 Uhr
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Raphael RauchBundeshausredaktor

Die Staatsanwaltschaft St. Gallen hat ein Strafverfahren gegen Walter Mixa (82) eröffnet, den früheren Bischof von Eichstätt (D) und Augsburg (D). Der Deutsche Josef Henfling (39) wirft Mixa vor, ihn 2012 in Gossau SG sexuell belästigt zu haben. Mixa war damals wegen Filmaufnahmen beim konservativen Katholiken-Sender K-TV zu Gast. Nach einer Messe soll es zu dem Übergriff gekommen sein: «Der Bischof zog mich an sich, umklammerte mich fest und küsste mich auf den Mund. Später lud er mich auf sein Zimmer ein», sagte Henfling im November zu Blick. Er gab eine eidesstattliche Erklärung ab und erstattete Anzeige.

Jetzt haben die Behörden reagiert: «Die Staatsanwaltschaft des Kantons St. Gallen hat ein Strafverfahren gegen Bischof Mixa eröffnet», bestätigt ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

«Zeichen der Zuneigung»

Walter Mixa bestreitet die Vorwürfe. «Wenn ich jemanden umarme und küsse, dann als Zeichen der Zuneigung. Das ist doch keine Belästigung!», sagte Mixa im November zu Blick. Nun teilt seine Anwältin mit: «Unser Mandant weist den von Medien kolportierten Vorwurf auf das Schärfste als unwahr zurück. Unser Mandant kann ausschliessen, die genannte Person fest umklammert und auf den Mund geküsst zu haben. Das wäre unserem Mandanten überhaupt nicht eingefallen. Einen solchen Vorfall hat es nie gegeben.» Für Mixa gilt die Unschuldsvermutung.

In diesem Bauernhof bei Gossau SG soll Bischof Mixa einen Mann belästigt haben.
Foto: kath.ch
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Auch der Vatikan ist über die Vorwürfe informiert. Die für Bischöfe zuständige Abteilung prüft die Anschuldigungen.

Der frühere Bischof von Eichstätt und Augsburg gilt als konservativer Gotteskrieger. Hartnäckig verweigerte er sich der Diskussion von Genderthemen; Pläne der damaligen Familienministerin Ursula von der Leyen (65) für den Kita-Ausbau kritisierte er mit den Worten, sie degradiere Frauen zu «Gebärmaschinen». Nach Prügelvorwürfen trat er 2010 zurück. 

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