Wegen Corona verschwinden diese Krankheiten
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Grippe, Syphilis, HIV:Covid lässt diese Krankheiten verschwinden

Grippe, Keuchhusten, Noroviren, Syphilis, HIV-Infektionen
Wegen Corona verschwinden diese Krankheiten

Covid-Schutzmassnahmen unterbrechen auch die Übertragungsketten von anderen Viren und Bakterien. In der Schweiz gibt es bisher keine Grippesaison. Auch andere Infektionskrankheiten sind rückläufig, darunter Geschlechtskrankheiten wie Syphilis und HIV.
Publiziert: 31.01.2021 um 00:41 Uhr
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Aktualisiert: 31.01.2021 um 08:24 Uhr

Die Corona-Pandemie erschöpft Menschen. Der Shutdown in den Wintermonaten ist schwierig, viele stossen an ihre Grenzen. Doch der Covid-Blues offeriert auch einen Lichtblick: den Rückgang von diversen Infektionskrankheiten. Seit Menschen auf Distanz zueinander gehen und Mundschutz tragen, gibt es eine Reihe von Krankheiten, die rückläufig sind. Darunter: Grippe, Keuchhusten, Noroviren und Geschlechtskrankheiten.

Wie der Bund im saisonalen Lagebericht zur Grippe schreibt, die in den Wintermonaten gewöhnlich weit verbreitet ist, habe Covid-19 einen «erheblichen Einfluss auf die saisonale Grippe». Die Verlässlichkeit der Daten sei aufgrund der Corona-Pandemie zwar eingeschränkt, doch Grippe bleibt diese Saison weitgehend aus. Influenzaviren sind landesweit nicht feststellbar.

Auch international lässt eine Grippeepidemie bisher auf sich warten. Während der Grippesaison der südlichen Hemisphäre wurden trotz dauernder und sogar vermehrter Tests nur wenige Grippeerreger nachgewiesen. Ein Zusammenhang mit Corona liegt auf der Hand.

Bisher keine Grippesaison.
Foto: imago images
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Weitreichende Covid-Schutzmassnahmen

Krankheiten haben es infolge der Covid-Schutzmassnahmen schwerer, sich auszubreiten. Die Grippesaison liegt klassischerweise im Januar und Februar. Lockdowns und strikte Hygieneregeln machen Viren und Bakterien das Leben schwer, Fälle weltweit sind in diesem Jahr stark rückläufig.

Auch Fälle von Keuchhusten nehmen ab. Gegen den gibt es zwar eine Impfung, die Atemwegserkrankung betrifft aber auch immer wieder Erwachsene. Deutschland hat im vergangenen Corona-Jahr 2020 deutlich weniger Fälle als 2019 und 2018 gemeldet, wie die «Bild» berichtet. Demnach sind auch Noro- und Rotaviren, die durch Handkontakt mit verunreinigten Flächen übertragen werden und schwere Magen-Darm-Infekte auslösen, stark rückläufig.

Auch weniger Geschlechtskrankheiten

Infolge der eingebrochenen Reisetätigkeit werden auch kaum mehr Malariafälle aus tropischen Zonen eingeschleppt, während Lockdown-Kontaktbeschränkungen auch der stark ansteckenden Geschlechtskrankheit Syphilis sowie Chlamydien und Gonorrhoe zusetzen, besser bekannt als «Tripper». So haben Schweizer Ärzte 2020 deutlich weniger Syphilis und auch HIV-Infektionen gemeldet.

Wie beim Rückgang der Grippezahlen gibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) jedoch zu bedenken, dass die Pandemie auch die Erhebung der Daten betreffe. Es sei möglich, dass nicht die Erkrankungen zurückgegangen sind, sondern dass die Betroffenen weniger häufig zum Arzt gehen. (kes)

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