Knapper Impfstoff ist begehrt
Plötzlich wollen alle den Piks

Immer mehr Schweizer möchten sich gegen Corona impfen lassen. Derweil müssen die Kantone wegen der Lieferschwierigkeiten ihre Impfpläne umkrempeln.
Publiziert: 31.01.2021 um 15:52 Uhr
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Aktualisiert: 02.02.2021 um 12:20 Uhr
Fabian Eberhard und Camilla Alabor

Wie aus einer repräsentativen Umfrage der Universität Zürich hervorgeht, steigt die Impfbereitschaft. Forscherinnen und Forscher des Monitoring-Projekts «Covid-Norms» fühlen der Bevölkerung seit September wöchentlich den Puls und fragen jedes Mal dasselbe: «Wenn aktuell eine Impfung gegen das Coronavirus verfügbar wäre: Wie wahrscheinlich wäre es, dass Sie sich impfen lassen würden?»

In der dritten Januar­woche antworteten 55Prozent mit «sehr wahrscheinlich» oder «wahrscheinlich» – so viele wie noch nie. Mitte Dezember waren es erst 41 Prozent. Allerdings wollen sich noch immer 28 Prozent der Befragten nicht immunisieren lassen, jeder sechste ist unentschlossen. Um das Virus nachhaltig zu stoppen, braucht es allerdings eine Impfquote von 70 Prozent.

Moderna räumt Engpässe ein

Und doch hapert es mit dem Nachschub ebenjener Impfdosen. Nachdem bereits Pfizer/Biontech Lieferschwierigkeiten angekündigt hatte, musste diese ­Woche auch Moderna ­Engpässe einräumen. Für die Kantone heisst das, dass sie ihre Impfpläne – erneut – auf den Kopf stellen müssen. Und nicht nur das: Die Lieferprobleme von Pfizer/­Biontech stellten insbesondere die Turbo-Kantone vor Schwierigkeiten, die bei den Impfungen vorwärts­gemacht hatten. Plötzlich war unklar, ob sie die Zweitimpfung innerhalb der vorgesehenen vier Wochen würden vornehmen können.

Wann ist das alles endlich vorbei?
Foto: keystone-sda.ch
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Inzwischen haben Bund und Kantone offenbar eine Lösung gefunden, Details will das Bundesamt für Gesundheit am Montag mit­teilen. Es ist aber davon auszugehen, dass Kantone, die bisher weniger Dosen verimpft haben, den etwas schnel­leren Impfstoff ab­geben werden.

Basel-Landschaft stellt Zweitimpfung zur Seite

Die Kantone haben aus den Lieferproblemen ihre Lehre gezogen: Manche von ihnen, so etwa der Kanton Basel-Landschaft, werden künftig die Dosen für eine Zweitimpfung vollumfänglich zur Seite stellen.

So ist bei erneuten Engpässen die zweite Injektion sichergestellt – allerdings verlangsamt sich damit auch das Impfprozedere.

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