«Ich habe es mir schlimmer vorgestellt»
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Mehlwurm-Produkte im Test:«Ich habe es mir schlimmer vorgestellt»

«Lieber gesund und italienisch»
Salvini von Schweizer Insekten-Snack angewidert

Der italienische Minister Matteo Salvini hat sich kürzlich erstaunt darüber gezeigt, dass in Schweizer Supermärkten Heuschrecken-Snacks angeboten werden. Ein Post dazu in den sozialen Medien wird rege diskutiert.
Publiziert: 04.12.2023 um 12:53 Uhr
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Georg NopperRedaktor News

Knusprig und proteinreich. So wirbt die Verpackung für den Essento Alpine Insect Snack. Beim italienischen Minister für nachhaltige Infrastruktur und Mobilität, Matteo Salvini (50), der kürzlich in einem Schweizer Coop-Supermarkt unterwegs war, kamen die getrockneten Heuschrecken trotzdem nicht gut an.

«Ich bin ein echter Demokrat. Wer sich mit Würmern und Heuschrecken vollstopfen will, soll das nur tun», schreibt der Lega-Politiker zu einem Foto des Snacks in den sozialen Medien. «Aber geht niemandem auf die Nerven damit, der lieber besser, gesund und italienisch isst, wie es uns unsere Grosseltern und Eltern gelehrt haben.»

Fast 3000 Kommentare

Mit seinem Beitrag trat der Minister eine kontroverse Diskussion an, wie Züri Today berichtet. Innert kurzer Zeit kamen auf Facebook und Instagram fast 3000 Kommentare zusammen. Ein Kommentierender spottet: «Unsere Grosseltern assen noch Katzen.» Andere teilen Salvinis Meinung. «Wir haben unsere Vorzüge in der mediterranen Ernährung, den Mist lassen wir andere essen», schreibt ein User auf Facebook.

Nichts für den italienischen Lega-Minister Matteo Salvini: Heuschrecken-Snack im Coop-Regal.
Foto: instagram/@matteosalviniofficial
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Einige nutzen die Gelegenheit für einen Seitenhieb gegen den rechtsgerichteten Politiker und bemängeln seinen Leistungsausweis. «Unser Transportminister beschäftigt sich damit, was sie in der Schweiz essen, das ist wirklich der Gipfel», schreibt ein User. «Matté, wir haben Dritt-Welt-Eisenbahnen, und du denkst an Heuschrecken?!», findet ein weiterer Kommentarschreiber.

«Die Mehrheit sicher nicht!»

Andere sind um den Ruf der Schweiz besorgt und stellen klar, dass es in der Schweizer Küche nicht überall kreucht und fleucht. «Sicherlich gibt es jemanden, der dieses Zeug isst – aber die Mehrheit der Schweizer sicher nicht!» Er sei schon oft in der Schweiz gewesen, bestätigt ein anderer User, und beliefere dort auch Restaurants. «Aber Insekten sah ich dort nie.»

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Coop will sich auf Anfrage von Blick nicht zu Salvinis Post äussern. Esswaren aus Insekten konnten sich in der Schweiz bisher nicht durchsetzen. 2019 erreichte der Absatz laut einem Bericht der «SonntagsZeitung» mit 420'000 Franken Umsatz den Höhepunkt. Anschliessend brach die Nachfrage um ein Drittel ein.

Die Migros nahm ihre Insekten-Produkte 2021 aus dem Sortiment. Coop hielt daran fest. Die Nachfrage nach Insekten-Produkten sei stabil, erklärt Sprecher Caspar Frey. Die Rückmeldungen der Kundinnen und Kunden seien positiv. «Es ist aber sicher so, dass diese Art von Produkten in einer Nische zu Hause sind.»

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