«Mich traf fast der Schlag!»
TCS-Kundin erhält Telepass-Rechnung von 850'000 Franken

Wer im Ausland Auto fährt, muss für Mautgebühren teilweise tief in die Tasche greifen. Im sechsstelligen Bereich sollten die Kosten aber nicht liegen. Trotzdem erhielten rund 400 Kundinnen und Kunden des TCS Rechnungen von bis zu 850'000 Franken.
Publiziert: 14.08.2023 um 13:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.08.2023 um 13:30 Uhr

Eigentlich soll der Telepass des Touring Club Schweiz (TCS) das Leben erleichtern. Autofahrerinnen und Autofahrer können damit Autobahnen in Italien, Frankreich, Spanien und Portugal befahren, ohne ständig an Mautstationen zahlen zu müssen. Stattdessen können sie durch die Telepass-Spur fahren. Sie erfasst automatisch die Mautgebühren des gesamten Monats.

Klingt in der Theorie praktisch. Diesen Sommer kam es jedoch zu einem riesigen Rechnungschaos, berichtet «Watson». Demnach erhielten rund 400 Kundinnen und Kunden falsche Rechnungen, welche im sechsstelligen Bereich lagen. Auch eine Mitarbeiterin des Online-Portals war betroffen. Sie sollte rund 852'000 Franken blechen.

Zwei Personen wurde das Geld abgezogen

«Mich traf fast der Schlag, als ich die Rechnung sah. Danach hatte ich aber einen Lachanfall, weil die Situation so absurd war. Ich war mir sicher, dass dieses Missverständnis sicherlich schnell geklärt würde – was schlussendlich auch so war», sagt sie zu Watson.

Wer einen Telepass hat, erhält automatisch eine monatliche Rechnung der Mautgebühren im Ausland.
Foto: TCS
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Doch womöglich konnten nicht alle Betroffenen über die gigantischen Rechnungen lachen. Denn wie der TCS erklärt, kam es «in zwei Fällen zu einer Belastung der Kreditkarte». Aber wie geht das?

Technischer Fehler

«Das Problem wurde durch eine nächtliche Aktualisierung des Softwaresystems verursacht. Der Rechnungsbetrag wurde automatisch aufgebläht und fiel dadurch viel höher aus», sagt der TCS. Inzwischen habe der Fehler aber behoben werden können. Die Organisation entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten.

Die Kundinnen und Kunden kamen schliesslich mit dem Schrecken davon. Der Kundin und dem Kunden, welchen das Geld bereits abgezogen wurde, erstattete der TCS das Geld zurück. Die restlichen Betroffenen erhielten eine angepasste Rechnung. So auch die Frau, welche zunächst 852'000 Franken blechen sollte. Tatsächlich schuldete sie dem TCS nur rund 85 Franken. «Es entstand niemandem ein finanzieller Schaden», beteuert der TCS. (mrs)

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