Einbrecher versuchen Stützliwösch-Automaten in Bremgarten AG zu knacken
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Überwachungskamera zeigt:Einbrecher versuchen Stützliwösch-Automaten zu knacken

Einbrecher verzweifeln wegen ausgeklügeltem Trick an Stützliwösch – Chefin in Bremgarten AG sagt
«Wir sind sicherer als jede Bank»

Es ist Einbruchszeit. Unbekannte dringen zurzeit nicht nur in private, sondern auch in gewerbliche Liegenschaften ein. Wie etwa Montagnacht bei der Autowaschanlage «Stützliwösch» in Bremgarten AG. Doch die Einbrecher haben die Rechnung ohne deren Vorkehrungen gemacht.
Publiziert: 17.09.2024 um 17:39 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2024 um 18:54 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Einbrecher scheitern an ausgeklügeltem Sicherheitssystem einer Autowaschanlage
  • Die Täter machen trotz 24-minütigem Versuch keine Beute
  • Sachschaden von etwa 12'000 Franken durch den Einbruch verursacht
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ralph DonghiReporter News

Die beiden Einbrecher sind auf den Überwachungsbildern maskiert, tragen dunkle Jacken mit hochgezogenen Kapuzen, blaue Jeanshosen und Handschuhe. Zudem haben sie dabei: Ein grosses Brecheisen und Sprühmittel in einer weissen Flasche, um ihre Spuren zu verwischen.

Und: Die Täter kommen mitten in der Nacht auf Montag in die beliebte Autowaschanlage «Stützliwösch» in Bremgarten AG. Ihr Ziel: die Kassenautomaten aufbrechen und viel Bargeld klauen. Zuerst geht es einfach. Denn: die Türe zum Kassenautomaten-Raum ist offen, da der Betrieb rund um die Uhr geöffnet hat.

«Stützliwösch» mit ausgeklügeltem Trick

Doch die beiden Einbrecher haben die Rechnung ohne die Chefin des Ladens gemacht. Und: Sie haben vor allem nicht mit einem ausgeklügelten Trick gerechnet. Denn: «Das Bargeld geht bei uns jeweils direkt in eine Röhre und dann in einen Tresor unter dem Boden», erklärt Janine Meyerstein (47), Geschäftsführerin «Stützliwösch» in Bremgarten, gegenüber Blick. Sie habe am Montag um 7.30 Uhr vom Vorfall erfahren, die Videobilder gesichtet und sofort die Polizei informiert.

Janine Meyerstein (47) ist Geschäftsführerin von «Stützliwösch» in Bremgarten AG, wo es in der Nacht auf Montag einen Einbruchsversuch gab.
Foto: Ralph Donghi
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Die Einbrecher scheinen auch nicht gewusst zu haben, dass in allen neun «Stützliwösch»-Filialen der Schweiz diese Röhren-Vorkehrungen getroffen wurden. Zudem hat es laut Meyerstein dennoch in allen ihren Autowaschanlagen «seit 2022 insgesamt sechs Einbruchsversuche» gegeben. Sie sagt: «Wir sind sicherer als jede Bank – wann lernen die das endlich?» Offensichtlich nie!

«Über 90 Prozent der Kunden bezahlen sowieso mit Kreditkarte»

Denn auf den Videobildern ist zudem zu sehen, wie die beiden Unbekannten unbeirrt zu den beiden Kassenautomaten gehen, dort mit dem Stemmeisen hantieren und kläglich versuchen, ans Bargeld zu kommen.

Meyerstein kann darüber nur lachen: «Die hätten auch gar nichts mitnehmen können, weil man gar nicht in die Röhre hinuntergreifen kann.» Zudem werde der dortige Tresor täglich geleert – mit wenig Bargeld darin. Denn: «Über 90 Prozent der Kunden bezahlen sowieso mit Kreditkarte.»

Versuch geht satte 24 Minuten

Dass das Aufbrechen nichts bringt, merken die Einbrecher erst nach 24 Minuten. Sie säubern noch die Automaten, an denen sie hantiert haben, und laufen dann davon - ohne Bargeld. Weil auf dem Video zu sehen ist, dass einer der beiden während des Versuches kurz rausgeht und in ein Funkgerät spricht, dürfte mindestens noch ein Helfer in der Nähe gewesen sein.

Die Kantonspolizei Aargau bestätigt auf Nachfrage von Blick, dass es bei der «Stützliwösch» in Bremgarten den Versuch gab, zwei Geldkassen der Anlage aufzubrechen. Und ergänzt: «Die Täterschaft ist bis dato unbekannt, die Ermittlungen laufen.»

Schaden von «zirka 12'000 Franken»

Zurück bleibt ein Schaden von «zirka 12'000 Franken», sagt Meyerstein. Nebst dem Geräterahmen sei das EC-Gerät und die Elektronik in Mitleidenschaft gezogen worden – es sei beinahe alles wieder geflickt und waschen könne man. Klar, man sei versichert, aber: «Es ist einfach sehr ärgerlich. Man hat Betriebsausfall und Aufwand für nichts.» Und sowieso würde man diese Leute eh nicht finden, sagt sie.

Dennoch wünscht sich Janine Meyerstein, dass dies jetzt nirgends mehr in einer der «Stützliwösch»-Filialen passiert. Aber sie vermutet schon jetzt: «Das ist ein frommer Wunsch.»


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