Nach Vulkanausbruch
Schwefelgase ziehen von Island über Europa

Nach dem Vulkanausbruch in Island am Donnerstag verteilen sich Gase über Nordeuropa und Skandinavien. Ein Meteorologe erklärt, wie stark die Schweiz davon betroffen ist und wie es wettertechnisch weitergeht.
Publiziert: 25.08.2024 um 17:18 Uhr
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Aktualisiert: 26.08.2024 um 10:16 Uhr

Kurz zusammengefasst

  • Gaswolke zieht nach Vulkanausbruch über Europa.
  • Gas kann Halsschmerzen, Husten und brennende Augen verursachen.
  • Grossbritannien liegt unter Schwefelwolke.
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Angela RosserJournalistin News

Am Sonntagmorgen hüllt eine riesige Schwefeldioxidwolke Grossbritannien ein. Verursacht hat diese der Vulkanausbruch auf der isländischen Halbinsel Grindavik vergangenen Donnerstag.

Das Einatmen der Gase kann Halsschmerzen, Husten, brennende Augen und eine laufende Nase verursachen. Weiter kann es zu Atembeschwerden oder einem Engegefühl in der Lunge führen.

Aktuelle Strömungen verteilen die Gaswolke über Nordeuropa und Grossbritannien.
Foto: windy.com
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Ausbreitung in Nordeuropa

Das Gas hat einen reizenden, stechenden Geruch und erinnert an das Abbrennen eines Streichholzes. Bei Hautkontakt kann es zu Schmerzen, Rötungen und Blasen kommen. Bilder eines Wetterdienstes zeigen, wie sich die Schwefelwolke ausbreitet. Besonders betroffen ist der Norden Europas.

Auf die Frage, ob sich die giftige Wolke auch über die Schweiz legen wird, erklärt Meteo-News-Meteorologe Reto Vögeli, dass die Ausbreitung von Island über die erwähnten Gebiete durchaus Sinn mache, wenn man die aktuelle Strömung anschaue. «Da Gas flüchtig ist, verteilt es sich grossflächig», sagt er. In welcher Grössenordnung sich die Konzentration bewegt, könne man aber nicht genau sagen.

Regen als Luftreiniger

Er geht davon aus, dass sich das Gas, wenn dann aber in den höheren Schichten der Atmosphäre befindet. Das sei aus chemischer Sicht unproblematisch. Wenn sich das Gas in der Erdatmosphäre mit Wasserdampf verbindet, kann sich daraus der bekannte «Saure Regen» bilden und weite Entfernungen zurücklegen. So wird Regen bezeichnet, der einen tieferen pH-Wert aufzeigt als reines Regenwasser.

«Regen ist luftreinigend. Das heisst, dass die Luft durch den Regen ausgewaschen wird», sagt Vögeli. Zum Thema Regen meint der Meteorologe weiter, dass es nach dem morgendlichen Schauer am Sonntagmorgen wieder meist trocken bleiben soll. Auch die Kaltfront ziehe wieder vorüber, so Vögeli.

Trocken und sommerlich warm

Anfang Woche kann es in den Bergen und im Süden noch zu einzelnen Gewittern und Schauern kommen. Zwischen Dienstag und Donnerstag sollte es aber trocken bleiben. Grösseren Niederschlag sehe man aktuell noch nicht.

«Am Montag ist es noch nicht hochsommerlich warm. Die Temperaturen steigen aber ab Dienstag wieder an», so Vögeli. Ab Mittwoch könne man wieder mit 28 bis 29 Grad rechnen. «Der Sommer ist noch nicht vorbei», verspricht er.

Entschädigung für harzigen Sommerstart

Man werde sicherlich noch einige Male in die Badi gehen können, sagt Vögeli. Gemäss aktuellem Trend sehe man auch in der ersten Septemberwoche keine richtige Abkühlung. «Es sieht danach aus, als würden wir für die Startschwierigkeiten Anfang des Sommers entschädigt werden», meint der Meteorologe.


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