Was bedeutet das Kopfgeld auf Trump für das WEF?
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Sicherheit in Davos:Was bedeutet das Kopfgeld auf Trump für das WEF?

Davos ist der sicherste Ort der Welt
Was bedeutet das Kopfgeld auf Trump für das WEF?

Am Montag startet das WEF in Davos: Das Who is Who aus Politik und Wirtschaft kommt ans Forum – und muss geschützt werden. Wie, erklärt die Kantonspolizei Graubünden bei einer Pressekonferenz.
Publiziert: 20.01.2020 um 08:48 Uhr
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Aktualisiert: 20.01.2020 um 16:35 Uhr
Die Pressekonferenz im Hotel Victoria mit dem Kommandanten der Armee und Polizei.
Foto: Anian Heierli
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US-Präsident Donald Trump (73), die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (61) sind einige der grossen Namen, die ans World Economic Forum (WEF) in Davos kommen. Insgesamt werden rund 300 Personen erwartet, die völkerrechtlich geschützt sind. Entsprechend massiv ist das Sicherheitsdispositiv.

«Wir rechnen mit keinem geplanten Angriff»

Polizei und Armee liessen sich am Montag an der Pressekonferenz in die Karten blicken. «Aktuell gehen wir davon aus, dass kein konkreter Angriff geplant ist», sagt der Bündner Polizeikommandant Walter Schlegel (57) vor den Medien. Trotzdem ist man aufs Schlimmste gefasst. Vier Besonderheiten gibt es aktuell zu beachten: Den Besuch von Donald Trump am Dienstag zum WEF-Start, diverse Kundgebungen in Davos, die Anti-WEF-Wanderung der Klimaaktivisten und das House of Switzerland.

In diesem Pavillon präsentiert sich die Schweiz. Neu empfangen die Bundesräte hier VIP's. Deshalb gilt nun ein strikteres Sicherheitskonzept als noch im Vorjahr. Seit dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitung «Charlie Hebdo» im Januar 2015 durch islamische Attentäter gilt auch in der Schweiz die Terrorbedrohung als erhöht. Laut Schlegel sind Attentate durch Einzelpersonen oder Kleingruppen am wahrscheinlichsten.

Maximal 5000 Soldaten

Wie viele Polizisten im Einsatz stehen, bleibt aus taktischen Gründen geheim. Schätzungsweise sind es bis zu 1000. Die Armee darf maximal 5000 Angehörige aufbieten. «Es sind aber etwas weniger», sagt Korpskommandant Aldo C. Schellenberg (61) am Rande der Konferenz zu BLICK. Etwa 90 Prozent seiner Einsatzkräfte sind Milizkader. Am Boden unterstützen sie die Polizei bei ihren Aufgaben.

Die Armee sichert den Luftraum. Die Sicherheitszone rund um Davos hat einen Radius von rund 50 Kilometern. Hier darf nur fliegen, wer eine Bewilligung besitzt. Die Zone schliesst auch Teile Italiens und Österreichs mit ein. «Deshalb arbeiten wir eng mit diesen Ländern zusammen», sagt Schellenberg.

Bundesrätin Amherd entscheidet über Abschuss

Doch was passiert, wenn doch ein Flugzeug illegal hineinfliegt? «Dann wird es vom Radar erkannt», erklärt Schellenberg. «Anschliessend fangen es unsere F/A-18 ab und begleiten es aus der Zone raus.» Wenn aber von einem Angriff ausgegangen werden muss, kann es zum Abschussbefehl kommen. Dieser darf nur vom Luftwaffenchef oder Bundesrätin Viola Amherd angeordnet werden.

In Davos selbst gibt es mehrere Sicherheitszonen. Hier braucht es eine spezielle Berechtigung für den Zutritt. In nördlicher Richtung ist der Helikopter-Landeplatz grossflächig abgesperrt. Im Süden ist es das Kongresszentrum.

Insgesamt kostet der Polizeieinsatz rund 9 Millionen Franken. Das Geld wird vom Bund, dem Kanton Graubünden, der WEF-Organisation und Davos gestellt. Die Zusatzkosten bei der Armee belaufen sich auf rund 4 Millionen.


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Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.

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