Nach «massiven Drohungen»
Chur muss Impf-Aktion auf Schulareal absagen

Eigentlich sollten am Montag Schüler in Chur die Möglichkeit bekommen, sich direkt auf Schularealen gegen das Coronavirus impfen lassen zu können. Doch nach Drohungen von Impfgegnern wird daraus nichts.
Publiziert: 02.10.2021 um 13:59 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2021 um 16:22 Uhr

Um impfwillige Jugendliche, Schul- und Impfpersonal zu schützen, führt die Stadt Chur Impfaktionen nicht auf Schularealen, sondern dezentral durch. Der Kanton Graubünden und die Stadt Chur reagieren damit auf angekündigte Demonstrationen und massive Drohungen von Impfgegnern im Vorfeld der geplanten Aktion.

Die Impfaktion der Churer Volksschule gebe den Jugendlichen eine einfache Möglichkeit, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, sofern ihre Eltern damit einverstanden seien, hiess es in einer Mitteilung der Stadt Chur vom Samstag. Die für Montag geplante Impfaktion mit einer kantonalen Impfequipe an einer Churer Volksschule werde aber wegen angekündigter Protestaktionen nicht auf den Schularealen, sondern dezentral durchgeführt.

Nur eine negative Rückmeldung

Von den rund 800 Schülern aller drei Churer Oberstufenschulen hätten sich über 100 Jugendliche angemeldet, sagte Stadtrat Patrik Degiacomi auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Seitens der Eltern habe es eine einzige negative Rückmeldung gegeben, so der Vorsteher des Departements für Bildung Gesellschaft Kultur.

Ein Impf-Angebot auf Schularealen muss in Chur abgeblasen werden.
Foto: Imago (Archiv)
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Die Jugendlichen, welche sich impfen lassen wollen und dazu die Einwilligung ihrer Eltern haben, erhalten ihre Impftermine an bestehenden Impfstellen, wie es weiter hiess. Jugendliche ohne Einwilligung der Erziehungsberechtigten würden nicht geimpft. Die Schulkinder bräuchten rechtlich gesehen aber keine Einverständniserklärung der Eltern.

Auch Basel-Landschaft lässt in Schulen impfen

Die Impfaktion biete Jugendlichen ab 12 Jahren einen einfachen Zugang zur Impfung, hiess es. Sie werde nun dezentral durchgeführt, damit werde das Recht der Jugendlichen geschützt, sich impfen zu lassen.

Auch im Kanton Basel-Landschaft können sich Kinder ab 12 Jahren künftig in den Schulen gegen Covid-19 impfen lassen. Die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion will nach den Herbstferien Impfungen in den Schulhäusern anbieten. Die Behörden in Baselland haben beschlossen, dass unter 16-Jährige eine Einverständniserklärung der Eltern vorzeigen müssen. (cat/SDA)

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