Video zeigt grossen Brand in Wildhaus SG
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Gebäude steht in Flammen:Video zeigt grossen Brand in Wildhaus SG

Grossbrand in ehemaligem Hotel in Wildhaus SG – Nachbar geschockt
«Man hat die Hitze richtig im Gesicht gespürt»

Am Abend brennt in Wildhaus SG das ehemalige Hotel Acker. Das leerstehende Gebäude steht teils im Vollbrand. Der Einsatz läuft.
Publiziert: 07.02.2024 um 18:43 Uhr
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Aktualisiert: 08.02.2024 um 16:29 Uhr

Feueralarm im Toggenburg! In Wildhaus SG stand das ehemalige Hotel Acker am Mittwochabend in Flammen. «Die Polizei ist im Grossaufgebot vor Ort», sagte Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen gegenüber Blick. Die ersten Rettungskräfte trafen einen Teil des Gebäudes in Vollbrand an. Das ehemalige Hotel besteht aus einem Gebäudeteil aus Holz und einem aus Beton.

Videos mehrerer Leserreporter zeigten, wie das alte Haus brannte. Informationen zu Verletzten gab es bisher nicht. «Zur Brandursache können wir noch keine Angaben machen», sagte Schneider. «Es sind Brandermittler vor Ort», fährt er fort. Später am Abend stürzte der in Brand geratene Teil des Hauses und die darunter liegende Tiefgarage in sich zusammen. 

Aber: «Bei dem hohen Zerstörungsgrad ist die Brandursachenermittlung schwierig und wird sicher einige Tage beanspruchen», so der Sprecher. Die Polizei bittet die Bevölkerung, Fotos und Videos einzuschicken. Einen entsprechenden Link hat die Kapo St. Gallen auf ihrer Webseite veröffentlicht.

Das ehemalige Hotel Acker in Wildhaus SG brannte am Mittwoch nieder.
Foto: Judith Hohl
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Hier sieht man den Brand vom Säntis aus
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Webcam zeigt:Hier sieht man den Brand vom Säntis aus

Zeugen gesucht

Am Donnerstag, ein Tag nach dem verhängnisvollen Brand, zieht die Wildhauser Feuerwehr BIlanz. «Wir haben bis um fünf Uhr in der Frühe gelöscht», sagt Markus Wenk zum «St. Galler Tagblatt». «Ein Elf-Stunden-Einsatz.» Gemeinsam mit der Feuerwehr Gams, Werdenberg-Süd und Nesslau standen rund 100 Leute im Einsatz. Am Morgen waren die Einsatzkräfte vor allem noch damit beschäftigt, die Holzmassen zu kühlen und letzte Glutnester zu löschen. Die Herausforderung sei enorm gewesen, wie er gegenüber der Zeitung sagt. Der Grund: Funkenflüge. Dies sehe man laut dem «St. Galler Tagblatt» auch. Das ganze Areal sei mit Kohlepartikeln übersät. Selbst auf Fahrzeugen habe es Rückstände. 

In einer Mitteilung vom Donnerstag erklärte die Polizei, dass die Ermittlungen zur Brandursache sich «aufgrund des hohen Zerstörungsgrades sehr schwierig gestalten.» Deshalb werden Zeugen gesucht, welche Hinweise zur Brandursache geben können. Personen, die sowohl vor als auch während des Brandes Beobachtungen gemacht haben, sollen sich beim Polizeistützpunkt Mels unter 058 229 78 00 melden. Auch wird um die Einsendung von Foto- und Videomaterial gebeten. 

Millionen-Schaden

Neben dem Hotel befindet sich eine alte Holzliegenschaft. Diese geriet nicht in Brand. «Hier hat uns das schon in die Karten gespielt», sagt Wenk. Um mögliche Schäden auf die Umwelt einzudämmen, mussten die Feuerwehrleute ausserdem das verschmutzte Löschwasser auffangen. Bis am Donnerstagmittag hielt die Feuerwehr noch Brandwache. 

«Es war 20 Jahre lang ein Geisterhotel»
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Blick-Reporter in Wildhaus SG:«Es war 20 Jahre lang ein Geisterhotel»

Der am Hotel entstandene Schaden dürfte der Kantonspolizei zufolge eine Million Franken übersteigen. Ebenfalls wurden umliegende Gebäude durch die «enorme Hitze» unterschiedlich stark beschädigt, heisst es in einer Mitteilung. Die genauen Schadenssummen seien noch Gegenstand laufender Abklärungen.

Brand vom Säntis aus sichtbar

Den Brand sah man sogar vom Säntis aus, wie Bilder der Webcam zeigen. «Beim Nachtessen haben wir plötzlich Sirenen gehört», sagt ein Augenzeuge, der derzeit Skiferien in WIldhaus macht. «Vom Balkon aus haben wir die Feuerwehr und das ganze Haus in Vollbrand gesehen», beschreibt er die Szenen. Für zweieinhalb Stunden durften sie nicht in ihr Haus gehen. «Die Flammen sind von oben herausgeschossen, man hat die Hitze richtig im Gesicht gespürt», sagt er. Und das, obwohl das Haus 50 Meter entfernt von ihm brannte.

«Wir sind hier gerade in den Skiferien. Plötzlich hat es sehr stark nach Rauch gerochen», sagt eine andere Augenzeugin zu Blick. «Dann haben wir gesehen, das Haus brennt komplett», erzählt sie weiter.

«Wir spürten die Hitze im Gesicht»
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Ski-Tourist mit Familie:«Wir spürten die Hitze im Gesicht»

Bewohner in der Nähe evakuiert

Der Feuerwehr gelang es, trotz massivem Funkenwurf ein Übergriff auf benachbarte Gebäude zu verhindern. Aus benachbarten Gebäuden wurden rund ein Dutzend Bewohnende sicherheitshalber evakuiert. Sie blieben alle unverletzt und fanden privat Unterschlupf.

«Für uns ging es darum, die Evakuierung der Bewohnerinnen und Bewohner der Nachbarliegenschaften sicherzustellen», sagt Gemeindepräsident Thomas Diezig zum «St. Galler Tagblatt».

Drohnenvideo zeigt den Brand von oben
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Teil des Hotels ist zerstört:Drohnenvideo zeigt den Brand von oben

Das Hotel Acker steht seit über 20 Jahren leer. Versuche von Investoren, das Hotel zu vermitteln, scheiterten. Früher war das Hotel Acker Aushängeschild der Region. Wie das «St. Galler Tagblatt» schreibt, wurde es in der Region als «Perle der Schweizer Alpen» bezeichnet. Doch das marode Gebäude zu betreten, war schon seit längerem lebensgefährlich. (jwg/mrs)

«Ein Teil des Gebäudes ist eingestürzt»
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Polizei im Einsatz:«Ein Teil des Gebäudes ist eingestürzt»
Feuerwehr versucht den Brand zu löschen
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Blick ist vor Ort:Feuerwehr versucht den Brand zu löschen
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