«Ulrich K. hat gedroht, mir etwas anzutun»
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Ex-Blick-Reporter Marco Latzer:«Ulrich K. hat mir persönlich gedroht»

Anklageschrift des Grauens im Fall Hefenhofen
Der Quälbauer nahm auch Menschen ins Visier

Die Anklageschrift gegen Quälbauer Ulrich K. aus Hefenhofen TG ist 40 Seiten lang. Er steht nicht nur wegen mehrfacher Tierquälerei vor Gericht.
Publiziert: 01.03.2023 um 00:02 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2023 um 09:05 Uhr

Am Mittwoch wird dem mutmasslichen Tierquäler Ulrich K.* (54) aus Hefenhofen TG der Prozess gemacht. Die Anklageschrift ist lang, denn der Bauer hat gemäss Staatsanwaltschaft Bischofszell nebst der schlechten Behandlung von Pferden, Schweinen, Ziegen, Kühen, Hunden und Hühnern noch einiges mehr auf dem Kerbholz.

Vier Tage nachdem Blick die Missstände auf dem Hof von Ulrich K. publik gemacht hatte, befanden sich praktisch zu jeder Tageszeit mehrere Demonstranten vor dem Hof in Hefenhofen. Laut Anklageschrift fuhr K. um die Mittagszeit mit seinem Auto auf der Hauptstrasse von seinem Hof herkommend in Richtung Amriswil TG.

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«Genervt» über die vielen Demonstranten vor seinem Hof, lenkte er seinen Wagen auf das Trottoir und überfuhr beinahe eine Menschengruppe. Die vier Personen klagen gegen den Quälbauern wegen mehrfacher Gefährdung des Lebens und grober Verletzung der Verkehrsregeln.

Ulrich K. soll nicht nur Tiere gequält, sondern gemäss Anklageschrift auch sonst viel auf dem Kerbholz haben.
Foto: Tele Top
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Serbe arbeitete illegal für ihn

Nicht nur hinter dem Steuer scheint Ulrich K. sein Unwesen zu treiben, sondern auch am Zeichenblock. Unter dem Vorwurf der Ehrverletzung führt die Staatsanwaltschaft Bischofszell eine bizarre Anschuldigung: K. soll gemäss Anklageschrift eine Karikatur des Kantonstierarztes Paul Witzig (67) und des zuständigen Regierungsrates Walter Schönholzer (57) gezeichnet haben, die die beiden auf primitive, sexualisierte Art und Weise nackt zeigt. Sein «Werk» präsentierte K. dem Tierarzt während der Einvernahme.

Kurz vor der Räumung seines Hofes beschäftigte K. auf seinem Hof einen 51-jährigen Serben. Der war für die Betreuung der Kühe verantwortlich. Gemäss Anklageschrift war der Mann einige Zeit davor als Tourist in die Schweiz eingereist und arbeitete jeweils von morgens 6.30 Uhr bis abends um 19 Uhr. K. habe ihm in Hefenhofen eine Unterkunft und Arbeit geboten, obwohl er wusste, dass der Mann keine Arbeitsbewilligung besass.

In Hefenhofen selbst will sich niemand öffentlich zum Fall äussern. Eine ältere Frau fügt gar an: «Lieber nicht, sonst bekomme ich nur Ärger.»

* Name der Redaktion bekannt

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