Jetzt wirds richtig teuer
Deutscher wendet im Gotthardtunnel – ohne Vignette

Mitten im Gotthardtunnel drehte ein Autofahrer plötzlich um. Eine Vignette hatte er auch nicht. Jetzt muss er zahlen.
Publiziert: 27.04.2023 um 11:39 Uhr
|
Aktualisiert: 28.04.2023 um 06:28 Uhr

Er wird langsamer, fährt in eine Nische – und wendet plötzlich. Dieses rücksichtslose Manöver leistet sich ein deutscher Autofahrer im Gotthardtunnel.

An Silvester 2022 kam es zu den gefährlichen Szenen: Der Mann hatte offenbar keine Lust mehr, die 17 Kilometer lange Strecke von Göschenen UR nach Airolo TI mit dem Auto hinter sich zu bringen.

Kurz nach der Einfahrt in den Tunnel überfuhr er die doppelte Sicherheitslinie und kehrte mitten auf der Strasse wieder um. Glücklicherweise kam es zu keinem Unfall.

Gefährliche Wendemanöver im Gotthard-Tunnel kommen immer wieder vor. (Archivbild)
Foto: Staatsanwaltschaft Uri
1/5

Er hatte auch keine Vignette dabei

Zu allem Übel hatte der Verkehrssünder auch keine gültige Vignette an seinem Auto. Deswegen wurde der Mann per Strafbefehl verurteilt, wie «20 Minuten» berichtet.

Er habe mit seinem Verhalten eine «besondere Gefahr» für andere Verkehrsteilnehmer geschaffen und mit krass pflichtwidriger Unvorsichtigkeit gehandelt, gab die Staatsanwaltschaft Uri an. Der Fahrzeuglenker habe weder an die Folgen seines Handels gedacht noch diese berücksichtigt.

Der Mann aus Deutschland wurde wegen grober Verkehrsregelverletzung und Benutzung einer abgabepflichtigen Nationalstrasse ohne die erforderliche Vignette schuldig gesprochen. Ihn erwartet eine bedingte Geldstrafe von 2000 Franken. Zusätzlich muss der Mann eine Busse von 800 Franken plus die Verfahrenskosten von 650 Franken berappen.

Immer wieder schwere Verstösse

Gefährliche Szenen rund um den Gotthardtunnel sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Im Dezember 2020 kam es gleich zu drei prekären Fahrmanövern. Damals überfuhr ein litauischer LKW-Fahrer im Tunnel die doppelte Sicherheitslinie, wendete sein Fahrzeug mehrmals hin und her und bretterte als Geisterfahrer 450 Meter in die Gegenrichtung – zuerst innerhalb und dann ausserhalb des Tunnels.

Leser-Video zeigt umstrittenes Überholmanöver
0:20
Car fährt auf Pannenstreifen:Leser-Video zeigt umstrittenes Überholmanöver

Gegenüber «20 Minuten», gibt Thomas Imholz, Oberstaatsanwalt im Kanton Uri, an, dass es in den letzten Jahren bei Wendemanövern glücklicherweise zu keinen Unfällen gekommen sei. Jedoch komme es immer wieder zu Gefährdungen von anderen Verkehrsteilnehmern. Riskante Verkehrsmanöver sind demnach gar nicht so selten. (ene)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?