Eltern klagen wegen Dreck – Trampolino-Betreiber wehrt sich
«Kinder waren früher besser erzogen»

Das Kinderparadies Trampolino in Dietikon ZH steht unter Beschuss: Eltern reklamieren wegen mangelnder Hygiene. Doch der Betreiber Gerhard Mack lässt sich nicht beirren. Statt einer Grundreinigung verweist er auf unanständige Eltern und schlecht erzogene Kinder.
Publiziert: 11.12.2023 um 13:13 Uhr
|
Aktualisiert: 11.12.2023 um 14:53 Uhr

«Schmuddelig», «einfach eklig» oder «eine absolute Katastrophe» lauten die negativen Google-Rezensionen zum Trampolino. «Ich frage mich, wie dieser Laden überhaupt offenbleiben darf», schreibt eine Person über den Indoor-Spielplatz. 

Laut Inhaber Gerhard Mack sind die Reinigungskräfte zwar ständig im Einsatz, können aber nicht das Unmögliche möglich machen. «Wenn wir das Trampolino öffnen, ist alles picobello sauber. Abends sieht es dann aus wie im Schweinestall», erklärt Mack gegenüber Züri Today.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Mit Kaugummis und Flecken übersät

Seit 18 Jahren leitet er den Betrieb und findet: «Die Kinder waren vor 10, 20 Jahren besser erzogen und die Eltern anständiger.» Seiner Meinung nach glauben viele Eltern, «ihre Kinder könnten alles auf den Boden schmeissen, wenn sie Eintritt bezahlt haben».

Mütter und Väter klagen über zu viel Dreck im Kinderparadies Trampolino in Dietikon.
Foto: trampolino.info
1/7

Oft wird bemängelt, dass die Teppiche schmutzig, mit Kaugummis und Flecken übersät sind. Doch Mack erklärt, dass die schwarzen Flecken durch die Teppichreinigungsmaschine entstehen – wenn die Kaugummis entfernt werden.

Trotzdem sollen die Teppiche demnächst ersetzt werden – mit neuen Teppichen, denn Parkett sei keine Alternative. «Fällt ein Kind auf den harten Boden, könnte es sich verletzten», so Mack gegenüber Züri Today.

Es gibt aber auch positive Bewertungen auf Google. «Das Gemotze über Sauberkeit kommt zum grossen Teil von Eltern, die es mit der Sauberkeit im Leben selber gar nicht so genau nehmen», schreibt jemand. Und «ein toller Unterhaltungsort, die Kinder sind zufrieden».

Kinder werden aggressiver

Aber die Kinder machen nicht nur Dreck, sondern auch Dinge kaputt. «Es gibt Kinder, die schneiden die Sicherheitsnetze bei den Spielgeräten auf», berichtet der Inhaber. Das Personal sei daher nicht nur mit Putzen, sondern auch mit Deeskalation beschäftigt. «Die Aggressivität der Mädchen und Jungen hat zugenommen», sagt Mack.

Zudem sorgen sie für zusätzliche Arbeit – und Kosten. «Weil Kinder die WCs ständig mit WC-Rollen verstopften, bis alles überschwemmt wurde, mussten wir die Rollen durch Toilettenpapierspender ersetzen.»

Der Besitzer beklagt sich auch über die Rücksichtslosigkeit der 12- bis 13-Jährigen, die oft zum Schutz der jüngeren Gäste weggeschickt werden. Er sei abends immer froh, wenn nichts passiert sei. «Wir haben eine katastrophale Gesellschaftsstruktur», zieht Mack seine Bilanz. (gs)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?