«Er war noch viel zu jung»
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Kollegin des Opfers sagt:«Er war noch viel zu jung»

Pedro A. (†17) verlor bei Gewaltverbrechen in Oetwil am See ZH sein Leben
«Sein schönes Lachen hat mich immer motiviert»

In Oetwil am See ZH eskaliert am Wochenende ein Streit: Der Portugiese Pedro A.* (†17) verliert sein Leben und drei weitere Männer werden verletzt. Seine Kollegin Fatima (19) trauert um den jungen Mann. Pedro sei ein herzensguter Mensch gewesen.
Publiziert: 03.10.2022 um 18:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2022 um 08:42 Uhr
Fatima (19), eine gute Freundin des Todesopfers, kann nicht fassen, dass Pedro sterben musste.
Foto: Nicolas Lurati
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Nicolas Lurati und Carla De-Vizzi

Fatima (19) kann immer noch nicht glauben, dass ihr guter Freund Pedro A.* nicht mehr lebt. Der 17-jährige Portugiese starb in der Nacht auf Sonntag in Oetwil am See ZH.

Zuvor kam es zu einem Streit zwischen mehreren jungen Männern. Für A. endet die Auseinandersetzung tödlich. Ein 24-jähriger Serbe und zwei 19-jährigen Schweizer werden teils schwer verletzt. Zwei weitere Schweizer im Alter von 19 und 24 Jahren werden nach dem brutalen Gewaltverbrechen verhaftet. Die Oberstaatsanwaltschaft Zürich sagt auf Blick-Anfrage, dass die beim Vorfall verletzten bzw. die getötete Person unter anderem Stich- oder Schnittverletzungen aufwiesen.

Auch am Montag sitzt der Schock in Oetwil am See tief. Die Freunde des Portugiesen können das Geschehene immer noch nicht fassen. «Pedro war ein guter Freund von mir. Ich kann nicht glauben, dass er von uns gegangen ist. Er war noch viel zu jung», sagt Fatima aus Winterthur zu Blick. Dass er nicht mehr da sei, fühle sich an wie in einem schlechten Film.

Beileidsbekundungen im Netz überschlagen sich

Pedro sei ein herzensguter Mensch gewesen. «Man konnte mit ihm lachen, reden, weinen. Sein schönes Lachen hat mich immer motiviert», sagt seine Freundin. Mit ihm habe man über Dinge reden können, die man mit anderen nicht habe besprechen können.

Zuletzt Kontakt hatte Fatima mit Pedro A. vor einem Monat. Die beiden hätten gar Ferienpläne geschmiedet, wollten zusammen – sobald Fatima die Autoprüfung hat – in die Ferien fahren. Daraus wird nun nichts mehr. «Jetzt ist er einfach nicht mehr da», sagt sie und ringt mit den Tränen.

Auch in den sozialen Medien überschlagen sich die Beileidsbekundungen für das Todesopfer. Viele enge Freunde des Verstorbenen melden sich zu Wort: «Ruhe in Frieden, Bruderherz», schreibt ein User. «Wir vermissen dich, mein Engel», postet eine andere Freundin. «Wieso wirst du nie mehr wieder richtig lächeln können?», fragt sich ein anderer. «Ich hoffe, du bist an einem besseren Ort», schreibt ein weiterer Freund.

Der genaue Tathergang sowie die Hintergründe der Auseinandersetzung sind nach wie vor noch nicht geklärt und bilden Gegenstand der laufenden Ermittlungen.

U-Haft für 19-jährigen Schweizer beantragt

Für den leicht verletzten 19-jährigen Schweizer hat die Staatsanwaltschaft beim Zwangsmassnahmengericht Untersuchungshaft beantragt. Der Entscheid des Zwangsmassnamengerichts steht derzeit noch aus. Wie immer gilt die Unschuldsvermutung bis zu einem rechtskräftigen Verfahrensabschluss.

Die beiden schwer verletzten Männer werden der Staatsanwaltschaft zugeführt, sobald es ihr Gesundheitszustand zulässt. Anschliessend entscheidet die Staatsanwaltschaft, ob sie beim Zwangsmassnahmengericht Antrag auf Untersuchungshaft stellt. Die beiden unverletzten, von der Polizei festgenommenen Schweizer im Alter von 19 und 24 Jahren, sind wieder auf freiem Fuss. Ein 24-jähriger Schweizer und ein 19-jähriger Serbe, die bei dem Streit schwer verletzt wurden, sollen der Staatsanwaltschaft übergeben werden, sobald ihr Gesundheitszustand es zulässt. Noch ist offen, ob für die beiden ebenfalls U-Haft beantragt wird.

*Name geändert

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