Hilferuf der Schweizer Beachvolleyballerinnen
«Es geht ums Überleben unseres Turniers in Gstaad»

Die Corona-Krise mit der Planungs-Unsicherheit macht dem Veranstalter zu schaffen. Mittels Crowdfunding soll die Durchführung 2021 möglich gemacht werden.
Publiziert: 09.09.2020 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 15.12.2020 um 09:51 Uhr
Nicole Vandenbrouck

Ruedi Kunz tut es im Herzen weh, das sagen zu müssen. Aber es ist eine Tatsache: «Es geht ums Überleben unseres Turniers in Gstaad.» Seit 20 Jahren ist er der Organisator dieses Sport-Events, der landesweit zu den grössten zählt mit insgesamt bis zu 45 000 Besuchern.

Die Corona-Krise macht ihm zu schaffen: Nach der diesjährigen Absage steht nun auch die Durchführung 2021 auf der Kippe. «Wir wissen schon jetzt, dass wir weniger Zuschauer- und Sponsoren-Einnahmen haben werden. Viele unserer Aufwendungen bleiben aber gleich», so Kunz.

Dass die Schweiz als verhältnismässig kleines Land im Beach-Zirkus seit zwei Jahrzehnten ein Fünf-Sterne-Turnier, also eines auf höchster Stufe, ausrichtet, macht das Berner Oberland wie auch die Schweizer Beachvolleyball-Familie zu Recht stolz. «Unser Major-Turnier erhalten zu können, ist auch für die Zukunft unserer Beach-Teams wichtig. Es ist für sie eine Plattform auf Weltniveau.»

Die Schweizer Frauen-Duos (v.l.) Tanja Hüberli/Nina Betschart, Anouk Vergé-Dépré/Joana Heidrich, Laura Caluori/Anna Lutz und Esmée Böbner/Zoé Vergé-Dépré setzen sich dafür ein, dass das Major-Turnier in Gstaad nächstes Jahr wieder durchgeführt werden kann.
Foto: Christian Merz
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Gstaad als Sprungbrett

Für so manches Duo war der Auftritt mitten im Dorf von Gstaad der erste auf diesem Level, für alle Spielerinnen ist es mit besonderen Erinnerungen und Momenten verbunden. Nina Bet­schart besuchte als Kind mit ihrem Götti das Turnier und übernachtete jeweils im Zelt. Viele Jahre später steht sie selbst auf dem Centre-Court. «2019 war unser coolstes Jahr», sagt die Abwehrspielerin, «nach dem vierten WM-Platz wurden wir auch in Gstaad Vierte. Die Stimmung im Viertelfinal werde ich nie vergessen, wir hatten Gänsehaut.»

Den Olympiakader-Teams Hüberli/Betschart und Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré sowie den aufstrebenden Duos bedeutet es enorm viel, dass das Turnier in Gstaad weiterhin existiert. Dazu können Beachvolley- und Sportfreunde beitragen: Der Veranstalter hat ein Crowdfunding auf Ibelieveinyou.ch ins Leben gerufen, 100 000 Fr. sind das Ziel. «Wir wollen den Sport nach der Corona-Krise wieder aufleben lassen», ist Kunz voller Hoffnung.

https://ibelieveinyou.ch/de/project/308/beachvolley-gstaad-2021

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