Bern am Schwanz der Tabelle
SCB noch schlechter als unter Schelling/Nachbaur

4 Spiele. 4 Pleiten. 0 Punkte. Kaum hat die Saison begonnen, sind die Berner bereits wieder im Kriechgang.
Publiziert: 16.09.2021 um 01:33 Uhr
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Aktualisiert: 16.09.2021 um 06:06 Uhr
Angelo Rocchinotti

Schlimmer wird es schon nicht werden, dachte man. Schliesslich startete der SCB im Vorjahr mit einem Trainer, der die Mannschaft schon vor dem ersten Spiel verloren hatte.

Ungläubig sah man in der Kabine mit an, wie Don Nachbaur, ein Mann wie aus einer Sitcom, im Videostudium den falschen Spieler analysierte, ihm die Laufwege erklärte. Florence Schelling, die als Sportchefin das Zepter hätte führen sollen, war kaum je anwesend und kommunizierte, wenn überhaupt, per Mail mit dem Team. Und trotzdem starteten die Berner besser, hatten nach vier Runden drei Punkte auf dem Konto, und siegten zum Auftakt gegen Ambri 2:0.

Ganz anders in diesem Jahr. Alle sprechen von einem frischen Wind, der nun in Bern wehe, schwärmen vom neuen Trainer Johan Lundskog, der individuell auf die Spieler eingeht. Eric Blum sagt: «Grandios. Er und seine Crew sind sehr kommunikativ, offen, progressiv und zeitgemäss. Das hätte ich mir schon vor zwei Jahren gewünscht.» Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren stand noch der ruhmreiche Kari Jalonen an der Bande!

Ein vertrautes Bild: Ratlose Berner.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Daugavins angeschlagen

Doch auch mit Lundskog kommt Bern nicht vom Fleck, ist noch schlechter gestartet als unter dem Duo Nachbaur/Schelling. Die Bilanz? 4 Spiele. 4 Pleiten. 0 Punkte. Tabellenende. Missverständnisse, Fehlpässe und Puckverluste zeichnen das Spiel. Offensiv agieren die Berner harmlos. Verrückt: Langnaus Jesper Olofsson, der im Sommer von Bern kam, hat in drei Spielen mehr Tore (4) erzielt als alle vier Berner Ausländer in vier Partien (3) zusammen.

Dominik Kahun, der nach seinem Aus beim NHL-Klub Edmonton erst Ende August zum Team stiess, deutete sein Potenzial mehrfach an, braucht aber noch Zeit. Kaspars Daugavins hingegen kehrte angeschlagen vom Olympia-Qualifikationsturnier in Riga zurück, beisst seither auf die Zähne.

Ruhe bewahren

«Ein harter Start», sagt Sportchef Andrew Ebbett. «Doch wir müssen Ruhe bewahren. Viele Spieler haben sich in all den Jahren an Jalonens System gewöhnt. Jetzt haben wir einen neuen Trainer, der seine Vorstellungen reinbringt. Das braucht etwas Zeit.»

Am Freitag trifft Bern im Derby auf Langnau und spielt dann am Dienstag gegen den Aufsteiger Ajoie. Zwei weitere Pleiten und mit der Ruhe wäre es vorbei.

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