Das sind die neuen Regeln der Champions Hockey League
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Die Saison 2023/24 steht an:Das sind die neuen Regeln der Champions Hockey League

Kommentar zur Revolution im Eishockey
Innovationsgeist als Akt der Verzweiflung?

Die Eishockey-Champions-League verbiegt die Regeln in Strafsachen. Dabei kennt dieser Sport höchstens ein Problem: Die Spiele dauern mittlerweile viel zu lange.
Publiziert: 01.09.2023 um 08:33 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Die Eishockey-Champions-League ist in der Zwickmühle. Sportlich ist der internationale Klubwettbewerb eine gute Sache, trotzdem bleibt der Zuspruch des Publikums überschaubar. Warum? Beim Eishockey ist Tradition wichtiger als Innovation: Für die 161. Ausgabe des Lokalderbys kommen garantiert mehr Fans als gegen einen beliebigen Meister einer beliebigen anderen Nation. Dazu fehlen dem Eishockey die Instagram-Topshots, die internationalen Zugpferde, die vor der Partie mit V8-Hyänen vor dem Stadion vorfahren und danach blondinenflankiert in die Nacht entschwinden. 

Warum nicht einfach den Festakt verkürzen?

Vielleicht setzt die Champions League ja nun darum mit einem massiven Eingriff ins Regelwerk den Hebel an. Schlagzeilen um jeden Preis als Akt der Verzweiflung? Oder begrüssenswerter Innovationsgeist? Wird die Revolution zum Rohrkrepierer, wird die Liga zu einer Zirkusveranstaltung. Grundsätzlich hat das Eishockey höchstens ein Problem: Der Festakt – das Spiel mit allem drum und dran – dauert mittlerweile viel zu lange.

Die Schuld dafür findet sich aber nicht bei Powerplays oder Zweiminutenstrafen, sondern bei ausgewalzten Drittelspausen und endlosen Video-Reviews. Im internationalen Eishockey gesellen sich auch noch unerträgliche Werbepausen während des Spiels dazu. Vielleicht würde die Champions League den Hebel besser da ansetzen. 

Dauerproblem der Champions League: Der Zuspruch der Zuschauer.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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