Hobby-Fischer, Student und ein Begnadigter
Diese sechs Neulinge dürfen die Nati aufmischen

Gleich mit sechs Neulingen nimmt die Nati ab Donnerstag die Beijer Hockey Games in Schweden in Angriff. Blick stellt sie vor.
Publiziert: 06.02.2024 um 19:05 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_378.JPG
Marcel AllemannReporter Eishockey

Stéphane Charlin (23), Goalie, SCL Tigers

Einst galt er als noch talentierter als der gleichaltrige Akira Schmid. Dieser hat heute schon 48 NHL-Spiele auf dem Buckel, Charlin dagegen biss bei seinem Heimklub Servette auf Granit und hat inzwischen seine Karriere bei den SCL Tigers so richtig lanciert. Auch, weil er körperlich robuster und professioneller geworden ist. Mit seinen 191 cm gehört er zu der Sorte der grossen Goalies, er zeichnet sich aber auch durch seine Reflexe aus. Die NHL ist der Traum des Romands, der in seiner Freizeit gerne pokert und Bowling spielt, aber zuerst steht nun mal sein Nati-Debüt an.
WM-Chance: intakt, aber noch nicht 2024.

Benoît Jecker (29), Verteidiger, Fribourg

Der ehemalige Junioren-Internationale spielt gerade die beste und produktivste Saison (5 Tore, 8 Assists) seiner Karriere. Lange wurde Jecker unterschätzt und er musste Umwege gehen, um sein heutiges Standing bei Stammklub Fribourg zu erreichen. Mit 16 wechselte er zu den Junioren von Davos, drei Jahre später ging es nach Biel, wo er in der NLA debütierte und fünf Jahre blieb. Es folgten zwei Jahre in Lugano, ehe er 2020 zu Fribourg heimkehrte und sich zu einem sicheren Wert in der Verteidigung entwickelt hat. Daneben arbeitet er auch an seinem Leben nach dem Hockey und bildet sich an der Hochschule für Wirtschaft in Freiburg weiter.
WM-Chance: unwahrscheinlich.

Nati-Aufgebot für die Beijer Hockey Games 2024

Goalies: Stéphane Charlin (SCL Tigers), Connor Hughes (Lausanne), Joren van Pottelberghe (Biel).

Verteidiger: Michael Fora, Sven Jung (beide Davos), Lukas Frick, Andrea Glauser (beide Lausanne), Benoît Jecker (Fribourg), Samuel Kreis (Bern), Livio Stadler (Zug), Dario Wüthrich (Ambri).

Stürmer: Thierry Bader, Tristan Scherwey (beide Bern), Attilio Biasca, Grégory Hofmann, Sven Senteler (alle Zug), André Heim (Ambri), Tino Kessler (Biel), Marc Marchon, Axel Simic (beide Kloten), Tyler Moy (SCRJ Lakers), Théo Rochette (Lausanne), Sandro Schmid (Fribourg), Yannick Zehnder (ZSC Lions).

Goalies: Stéphane Charlin (SCL Tigers), Connor Hughes (Lausanne), Joren van Pottelberghe (Biel).

Verteidiger: Michael Fora, Sven Jung (beide Davos), Lukas Frick, Andrea Glauser (beide Lausanne), Benoît Jecker (Fribourg), Samuel Kreis (Bern), Livio Stadler (Zug), Dario Wüthrich (Ambri).

Stürmer: Thierry Bader, Tristan Scherwey (beide Bern), Attilio Biasca, Grégory Hofmann, Sven Senteler (alle Zug), André Heim (Ambri), Tino Kessler (Biel), Marc Marchon, Axel Simic (beide Kloten), Tyler Moy (SCRJ Lakers), Théo Rochette (Lausanne), Sandro Schmid (Fribourg), Yannick Zehnder (ZSC Lions).

Mehr

Dario Wüthrich (24), Verteidiger, Ambri

Wurde für den verletzten Inaki Baragano nachnominiert und ist der erstaunlichste Neuling. Der Aargauer durchlief die Nachwuchsabteilung des EV Zug, sah dort aber in der National League kaum Land. Noch im Januar 2023 wurde der ehemalige U20-Nati-Spieler für den Rest der Saison nach Visp in die Swiss League verliehen. Mit seinem Transfer auf diese Saison zu Ambri konnte er seiner Karriere jedoch neuen Schub verleihen. Nun findet sich der Defensivverteidiger (0 Tore, 4 Assists in 122 NL-Spielen) bereits in der Nati wieder. Im Hoch befindet sich aktuell auch seine Freundin Sophie Hediger (25) – die Snowboardcrosserin feierte in den letzten zwei Wochen ihre ersten beiden Weltcup-Podestplätze.
WM-Chance: gleich null.

Neuling 1: Bowling ist ein Hobby von Langnau-Goalie Stéphane Charlin. Gelingt ihm auch in der Nati der grosse Wurf?
Foto: Pius Koller
1/7
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Tino Kessler (27), Stürmer, Biel

Stammt aus Schiers GR im Prättigau und durchlief beim HC Davos die Junioren. Doch als er dort stagnierte, wechselte Kessler 2020 nach Biel und hat sich dort zu einem Leistungsträger entwickelt. Dies hat man auch beim HCD festgestellt und holt den dynamischen Stürmer daher auf die kommende Saison heim. Er wird dies nun sogar als Nationalspieler tun. Neben dem Eishockey hat der Bündner auch eine grosse Leidenschaft fürs Fischen.
WM-Chance: minim.

Beijer Hockey Games in Karlstad
  • Donnerstag, 8. Februar

  • Finnland – Schweiz, in Karlskoga, SRF2 18 Uhr
  • Tschechien – Schweden 19 Uhr
  • Samstag, 10. Februar

  • Finnland – Tschechien 12 Uhr
  • Schweden – Schweiz SRF2 16 Uhr
  • Sonntag, 11. Februar

  • Schweiz – Tschechien SRF info 12 Uhr
  • Schweden – Finnland 16 Uhr
  • Donnerstag, 8. Februar

  • Finnland – Schweiz, in Karlskoga, SRF2 18 Uhr
  • Tschechien – Schweden 19 Uhr
  • Samstag, 10. Februar

  • Finnland – Tschechien 12 Uhr
  • Schweden – Schweiz SRF2 16 Uhr
  • Sonntag, 11. Februar

  • Schweiz – Tschechien SRF info 12 Uhr
  • Schweden – Finnland 16 Uhr
Mehr

Marc Marchon (28), Stürmer, Kloten

Er ist eine der grössten Nervensägen auf Schweizer Eis und deckt damit ein Genre ab, bei dem Nachfrage besteht. So grosse, dass er bereits vor dieser Saison einen ab nächster Spielzeit laufenden Dreijahresvertrag beim SC Bern unterschreiben konnte. Und daher ist es eigentlich nichts als logisch, dass sich der ehemalige EVZ-Junior auch erstmals in der Nati zeigen kann. Auf dem Eis sorgt er für viel Dreck, aber auch über 10 NL-Tore pro Saison, daneben ist er ein sehr freundlicher, wohlerzogener Zeitgenosse. Der sich nebenbei an der HSG zum Sportmanager ausbilden liess und stets schauen muss, dass sein Vitamine-Haushalt stimmt, da er weder Salat noch Gemüse oder Früchte gerne hat.
WM-Chance: kleine Aussenseiterchance als Rollenspieler.

Théo Rochette (21), Stürmer, Lausanne

Auf U17-Stufe drohten wir den Doppelbürger und Sohn von Stéphane Rochette (Ex-Schiri und jetziger TV-Experten bei der französischsprachigen Abteilung von MySports) an Kanada zu verlieren. Doch da er für die Ahornblätter zwar an einem Turnier, aber nie an einer WM auflief, ist er weiter für die Nati spielberechtigt. Bis im letzten Sommer war er beim Verband allerdings eine Persona non grata, da er 2020 das Aufgebot für die U20-WM ablehnte, da er sich zu den damaligen Pandemie-Zeiten der Quarantäne nicht stellen wollte. Inzwischen wurden die Dissonanzen jedoch ausgeräumt und Rochette ist begnadigt worden. Der Romand wäre schon beim Dezember-Termin dabei gewesen, wenn er sich nicht verletzt hätte. Rochettes Skorerwerte in der Junioren-Liga QMJHL waren magisch und eigentlich ist es unerklärlich, dass er im NHL-Draft stets übergangen wurde. Deshalb ist er im Sommer zu Lausanne zurückgekehrt und versucht nun, sich seinen NHL-Traum nach dem Vorbild von Pius Suter (Vancouver) über die National League doch noch zu erfüllen.
WM-Chance: gross, aber kaum schon 2024.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Liebe Leserin, Lieber Leser
Der Kommentarbereich von Blick+-Artikeln ist unseren Nutzern mit Abo vorbehalten. Melde dich bitte an, falls du ein Abo hast. Noch kein Blick+-Abo? Finde unsere Angebote hier:
Hast du bereits ein Abo?