«Der Weg, den wir eingeschlagen haben, stimmt»
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Nati-Direktor zieht WM-Fazit:«Der Weg, den wir eingeschlagen haben, stimmt»

«Wir glaubten mit jeder Faser daran»
Das WM-Fazit von Nati-Boss Weibel

Trotz der Leere unmittelbar nach der Final-Niederlage streicht Nati-Direktor Lars Weibel heraus, dass die Schweizer an der schwierigen und lehrreichen Saison gewachsen sind.
Publiziert: 27.05.2024 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2024 um 12:28 Uhr
Nicole Vandenbrouck aus Prag

Was hat die Nati die ganze Saison über Kritik einstecken müssen! Die nicht enden wollenden Niederlagen auf der Euro Hockey Tour haben in der Hockey-Schweiz für eine gereizte Stimmung gesorgt. Siege gegen grosse Gegner waren in der Vorbereitung Mangelware. Das dämpfte Erwartungen und Euphorie.

Dass nun die herausfordernde wie lehrreiche Saison nach einem Final-Leckerbissen mit der Silbermedaille abgeschlossen wird, ist noch schwer zu akzeptieren. In seiner Analyse in zwei, drei Wochen könne er das bestimmt auch als etwas Positives verbuchen, sagt Lars Weibel (50) unmittelbar nach der Medaillen-Übergabe in Prag.

Der Nati-Direktor hadert – wie alle Spieler sowie Trainer Patrick Fischer (48). Noch ist es das Gefühl einer verlorenen Gold- statt einer gewonnenen Silbermedaille. «Im Moment ist es schwierig. Wir waren wieder einmal sehr nahe dran, darum tut es weh», sagt Weibel. «Wir glaubten mit jeder Faser an diesen Sieg, darum ist jetzt eine Leere da.»

Der Moment der Enttäuschung: Die Schweizer Nati verliert den WM-Final in Prag gegen Gastgeber Tschechien 0:2.
Foto: keystone-sda.ch
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Weibel hätte den Gold-Triumph diesem Team und seinen Coaches extrem gegönnt. «Ich sah im Sport noch selten eine Mannschaft, die so zusammengestanden ist und mit so viel Herz und Charakter arbeitet.» Sie sei gewachsen. In den letzten zwei, drei Wochen an diesem WM-Turnier. Aber bereits davor, in diesen schwierigen Monaten der Camps und Testspiele.

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Der harte Weg half

Denn Weibel ist überzeugt: «Es half, dass wir einen harten Weg während der Saison hatten. Wir spielten viel Eishockey auf gutem Niveau, mussten aber untendurch, weil die Resultate nicht stimmten.» Trotzdem sei die Überzeugung gewachsen. «Und es ist uns gelungen, sie auch den Spielern zu vermitteln. Sie haben an diesen Weg geglaubt und ihn umgesetzt.» Das sei sein Verständnis von Führung: den richtigen Leuten im richtigen Moment das Vertrauen zu schenken.

Eine bemerkenswerte Erkenntnis hat der Nati-Direktor: «Wir haben mental Fortschritte gemacht und Druck-Situationen gern bekommen. Wir haben uns weiterentwickelt, sind taktisch flexibler worden. Wir waren immer ein guter Gegner und konnten um den Sieg spielen.» Auch um jenen im Final, bis zum späten tschechischen Schuss ins Gold-Glück.

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