«Frustsaufen werde ich sicher nicht!»
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ZSC-Captain stellt klar:«Frustsaufen werde ich sicher nicht!»

Das «Drittel des Grauens»
Der Totalkollaps der ZSC Lions

Es könnte das Drittel gewesen sein, das Lausanne den Schwung zum Titel gibt. Am Samstag war der ZSC während knapp 13 Minuten ausser Rand und Band.
Publiziert: 28.04.2024 um 10:27 Uhr
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Aktualisiert: 29.04.2024 um 03:59 Uhr

Als ZSC-Trainer Marc Crawford gefragt wird, was er aus der 3:5-Niederlage in Lausanne für das Spiel 7 mitnehmen könne, sagt er entwaffnend trocken: «Wahrscheinlich nichts.» Der Kanadier spricht zuckersüss und bricht nicht den Stab über seinem Team.

Dabei hätte er allen Grund dazu gehabt. Im Mitteldrittel erleiden die Zürcher einen Totalkollaps.

Routinier Simon Bodenmann (36) bringt es vor dem letzten Spiel seiner Karriere auf den Punkt. «Es war ein zweites Drittel des Grauens», sagt er im Interview auf MySports. «Zum Vergessen. Aber ich habe es eben in der Kabine gesagt: Wir müssen uns bewusst sein, dass wenn wir unser Spiel spielen, haben wir sehr, sehr gute Chancen. Aber das müssen wir über 60 Minuten tun, sonst reicht es nicht.»

ZSC-Routinier Simon Bodenmann spricht nach der 3:5-Pleite in Lausanne von einem «zweiten Drittel des Grauens».
Foto: Getty Images
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«Ein Drittel des Grauens!»
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ZSC-Bodenmann enttäuscht:«Ein Drittel des Grauens!»

Und Crawford sagt: «Wir wurden Opfer unserer eigenen Fehler.» Auch Captain Patrick Geering spricht davon, dass man «viele Geschenke» verteilt habe. Schon dem ersten Gegentreffer im Startdrittel durch Antti Suomela geht ein missglückter Klärungsversuch von Youngster Vinzenz Rohrer in Unterzahl voraus.

Crawford kann den Kollaps nicht aufhalten

Im «Drittel des Grauens» überbieten sich die Gäste bei den vier Gegentoren vom 0:1 zum 0:5 innert weniger als 13 Minuten selbst mit Fehlern. Ausgerechnet der defensiv sonst so starke Verteidiger Christian Marti wird zweimal vernascht. Erst vom Nati-Kollegen Damien Riat, dann von Makai Holdener, als er übermotiviert hinters Tor sticht, vom Lausanner Viertlinien-Flügel ausgebremst wird und nur noch zuschauen kann, wie Cody Almond zum 0:3 trifft.

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Beim vierten Treffer der Waadtländer ist es der finnische Olympiasieger und Doppelweltmeister Mikko Lehtonen, der überhastet schiessen will und an der blauen Linie über den Puck schlägt. Lausanne fährt den Konter wie fürs Lehrbuch.

Ein Goaliewechsel – Robin Zumbühl ersetzt den schuldlosen Simon Hrubec – kann den Zürcher Kollaps ebenso wenig verhindern wie eine erfolgreiche Coaches-Challenge von Crawford. Lausanne kann weiter zaubern, und Riat muss nach einem Superpass von Kovacs nur noch einschieben. Die Stimmung in Lausanne ist kaum mehr zu übertreffen. In der Swiss Life Arena in Zürich, wo 8500 Fans das Public Viewing verfolgen, herrscht hingegen Entsetzen und Total-Frust.

«Wir waren im ersten Drittel nahe am Ausgleich. Und dann schiessen sie noch einmal ein Tor, und wir versuchen, nach vorn zu spielen. Wir haben irgendwie viermal über die Scheibe gehauen. Der Puck springt für sie», versucht Stürmer Chris Baltisberger den Einbruch einzuordnen. «Sie haben sie auch schön reingehauen, das muss man schon sagen. Ich glaube nicht, dass wir den Kopf verloren haben. Wir wollten eher etwas zu viel.»

«Wir können eine halbe Stunde an dieser Niederlage kauen»

Ein Drittel zum Vergessen für die Zürcher. Doch können sie das? «Man muss in den Playoffs ein kurzes Gedächtnis haben», sagt Crawford wie nach jeder Pleite in diesem Final. «Wir können eine halbe Stunde an dieser Niederlage kauen. Und dann müssen wir uns parat machen für Game 7.» Für Zweifel ist es der schlechtestmögliche Moment.

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Am Dienstag spielen die Zürcher wieder zu Hause, wo sie in diesem Frühling alle sieben Playoff-Spiele gewonnen haben. «Wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet, um die Qualifikation zu gewinnen und in diesem Moment zu Hause spielen zu können. Jetzt müssen wir das nutzen.» Er habe Vertrauen in sein Team. Und es sei eine Serie von Heimsiegen gewesen. In der Swiss Life Arena hatte der ZSC im Final jeweils im Mitteldrittel zugeschlagen.

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National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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