Millionär Buser beleidigt HCD-Boss Domenig als Kröte
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Facebook-Attacke:Millionär Buser beleidigt HCD-Boss Domenig als Kröte

Facebook-Attacke des Hallen-Sponsors
Millionär Buser beleidigt HCD-Boss Domenig als Kröte

Vor fast einem halben Jahr gab der HCD bekannt, dass die Stiftung von Peter Buser als Hallen-Sponsor einsteigt. Doch noch immer ist das Logo nicht angebracht. Das sorgt für Streit.
Publiziert: 17.05.2020 um 13:34 Uhr
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Aktualisiert: 17.05.2020 um 15:16 Uhr
Stephan Roth

Vor Weihnachten sorgte der höchst eigenwillige und provokante Millionär Peter Buser (83) für Schlagzeilen, nachdem er als Hallensponsor beim HC Davos eingestiegen war. Unter anderem wegen eines SRF-Beitrags, in dem er eine junge lateinamerikanische Frau am Boden sitzen liess und sagte: «Sie muss in einer untertänigen Stellung sein. Weil: Ich bin der Herr, und sie ist … Früher war sie eine Sklavin, jetzt ist sie eine untergebene Frau.»

Nun gibt es wieder Wirbel um Buser. Am 13. Mai postet er auf der Facebook-Seite eine Attacke auf Gaudenz Domenig. Der HCD-Präsident wird dabei in einer Karrikatur als Kröte abgebildet. «Ich bin der freudige Gaudenz Domenig», heisst es da, «die 'Kröte'».

Es geht darum, dass Busers Logo immer noch nicht auf dem Davoser Eisstadion prangt. Dazu schreibt der exzentrische Solothurner Dichter die folgende Geschichte im Märchen-Jargon. «Gestern wäre Herr Meier in Davos beinahe ein Metallstück auf das Auto gefallen. Er hatte es neben dem Eispalast parkiert, wo ein Handwerker mit Leiter sich am Logoschild 'Vaillant' zu schaffen machte. 'Sind das erste Schritte in Richtung der Vertragserfüllung gemäss Pressekonferenz vom 30. November 2019?', wundert sich Herr Meier. Er hatte angenommen, diese Vertragserfüllung würde erst im Jahr 2050 beginnen. Mit Feier auf dem Friedhof.»

Auf Peter Busers Facebook-Seite wurde HCD-Präsident Gaudenz Domenig als Kröte dargestellt.
Foto: Screenshot Facebook / Peter Buser
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Buser-Schilder immer noch nicht am Stadion

Weiter heisst es: «Der Handwerker stieg herunter und erklärte, der Wind hätte ein Stück gelöst und der Präsident Gaudenz Domenig hätte ihn beauftragt, dies wieder festzuschrauben.» Und zum Schluss: «Da zogen zwei neue HCD-Spieler ihres Wegs, die aus der November-Auszahlung von 3'000'000 CHF des Sponsors Dr. Peter Buser üppig bezahlt worden waren. Sie gingen ins Hotel Seehof luxuriös essen. Dort lachte ihnen schon Gaudenz entgegen.»

Zwei Tage später kommentiert Buser den Post. «Lieber Elias, hier bist Du zu weit gegangen. Obwohl Herr Gaudenz Domenig schwere Fehler gemacht und mich schwer geschädigt hat, können wir ihn nicht als Kröte bezeichnen. Bitte ändere den Facebook-Beitrag entsprechend.» Die Anweisung wurde von seinem jungen Gehilfen in der Schweiz bisher nicht befolgt. Buser, der seinen offiziellen Wohnsitz in Asuncion (Paraguay) hat, ist in der Corona-Krise in der Domenikanischen Republik gestrandet.

HCD-Domenig: «Ich bin relativ relaxed»

BLICK konfrontierte Domenig mit dem beleidigenden Facebook-Post. «Ich bin relativ relaxed», sagt der Zürcher Wirtschaftsanwalt und HCD-Präsident. «Wir haben im Moment andere Sorgen. Die Frage ist: Wie überleben wir den Sommer?» Wie alle Eishockey-Klubs wegen der Corona-Krise mit finanziellen Problemen. Da kommt dem HCD Busers Geld besonders gelegen, wie der 63-Jährige zugibt.

Doch wie steht es um Busers Logo auf der Halle? Domenig erklärt, dass Busers Schriftzug tatsächlich noch nicht angebracht wurde, obwohl der umstrittene Solothurner Millionär seinen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen sei.

Der Grund dafür? Die voregsehene Namensänderung von Busers Stiftung von «Res Ubique Foundation» zu «Buser World Music Forum Foundation» sei immer noch nicht im Handelsregister eingetragen, erklärt Domenig und erzählt, dass nun bereits der zweite Präsident von Busers Stiftung seinen Rücktritt angekündigt habe.

Nächste Zahlung erst im Januar 2021 fällig

Der HCD ist bereit, die Bauwilligung für die Beschriftung des Stadions, die weiterhin umgebaut wird, einzureichen, wenn alles klar sei mit dem Namen und der Stiftung.

Die nächste Zahlung der Stiftung – der Vertrag läuft über acht Jahre und dürfte dem HCD jährlich eine Million einbringen – sei erst im nächsten Januar fällig. Domenig vermutet, dass Buser von seinen Plänen in Davos (klassische Konzerte bei Spengler Cup und WEF) Abstand nehmen will und verärgert sei, weil der HCD-Boss damals gesagt habe, dass er dessen Frauenbild nicht teile. Später sagte Domenig gar: «Ich finde das Statement ‹birräweich›.» Und man könne Buser, den er von ­Anfang an als «schrägen Vogel» eingestuft habe, nicht ganz ernst nehmen. «Da schüttelt doch jeder Schweizer den Kopf – mit Aus­nahme von fünf, die auch bizarr denken.»

Kommt es doch noch zur Trennung zwischen HCD und Buser? Denkbar, auch wenn Domenig sagt: «Wir wollen grundsätzlich am Vertrag festhalten.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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