Ist das der Save des Monats?
0:39
Teufelskerl Benjamin Conz:Ist das der Save des Monats?

Flieger ziehen Reissleine
Forza Ragazzi – Ambri hüpft im Vierteltakt

Gerry Fleming erweist sich in Kloten als Missverständnis, und südlich der Alpen treiben sich Ambri und Lugano zu Höchstleistungen. Wann ist das nächste Derby?
Publiziert: 20.11.2023 um 12:52 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_504.JPG
Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Ambri und Lugano – wann ist Derby?

Südlich der Alpen liegt man sich (virtuell) in den Armen: Ambri und Lugano haben die Tabellenspitze ins Visier genommen und nähern sich dem Top-Trio Fribourg, Zug und Zürich mit Verve. Ambri sichert sich die Punkte mittlerweile mit der Selbstverständlichkeit eines Spitzenteams: Bern wird klar geschlagen und bei den heimtückischen Ajoulots wird für die drei Punkte gar gezaubert. Acht Ambri-Spieler haben schon zehn oder mehr Skorerpunkte auf dem Zähler, Benji Conz gibt Spektakel-Paraden zum Besten, und Inti Pestoni macht Inti-Pestoni-Sachen.

In Lugano beobachtet man das Bohei um Ambri zähneknirschend: Und was ist mit uns? Richtig – auch Lugano hat in dieser Woche nur gewonnen. Am Freitag in Genf beweist Calvin Thürkauf wieder mal, warum er nicht nur Kapitän, sondern auch der Chef ist im Südtessin. «Il trattore» (Der Traktor) legt in der Privatfehde mit Genfs Brocken Teemu Hartikainen vor, nach einem kurzen Infight geht der Finne zu Boden. Na gut, ganz sauber war das nicht. Im letzten Frühling hatte Thürkauf noch vergeblich versucht, Hartikainen mit drei Cross-Checks in kurzer Folge in die Knie zu zwingen.

Die Frage, die man sich jetzt stellen muss: Wann ist Derby? Antwort: Am Freitag, 1. Dezember, in Lugano.

Sieben Siege in Serie: Ambri schunkelt.
Foto: Michela Locatelli/freshfocus
1/7
Treffer: Thürkauf (im Topskorer-Helm) streckt Hartikainen nieder.
Foto: Laurent Daspres/Freshfocus
Thürkauf mit mehreren Crosschecks innerhalb von Sekunden
2:46
«Habe es übertrieben»:Thürkauf mit mehreren Crosschecks innerhalb von Sekunden

Trudelnde Flieger ziehen Reissleine

In Kloten zieht man nach anhaltenden Turbulenzen die Reissleine: Trainer Gerry Fleming (Ka) wurde in der Nacht auf Sonntag gefeuert, quasi auf dem Heimweg aus dem Emmental, wo man sich kurz zuvor die nächste Pleite eingefangen hatte. Am Freitag gegen Biel verschenkten die trudelnden Flieger erst den möglichen Sieg und kurz darauf den Zusatzpunkt mit haarsträubenden Fehlern. Das klinische Bild: Insgesamt sind da zu viele Leistungsträger nicht auf der Höhe, das beginnt bei Goalie Juha Metsola und endet mit Stürmer Jonathan Ang, beide hatten Kloten und die Liga noch vor Jahresfrist verzückt. Zwei Möglichkeiten: Zufälligerweise stecken hier alle zur selben Zeit in einer Formkrise (höchst unwahrscheinlich) – oder der Trainer hat nie einen Draht zu der Garderobe gefunden (ziemlich wahrscheinlich). 

Zwei Fragen zum «Fall» Fleming: Hätte man die Vollstreckungs-Mail mit der Vertragsauflösung nicht auch zu einer christlichen Zeit verschicken können (es klingelte am Sonntagmorgen um 01:22 Uhr)? Und: Wie ist der Fakt zu deuten, dass Fleming – wie sein Berufskollege Matikainen in Biel – die Nachfolge eines freundlichen, beliebten und sehr erfolgreichen Vorgängers antreten musste, der allein aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Amt ist? 

Metsola-Bock sorgt für Kloten-Pleite
4:45
EHC Kloten – EHC Biel 2:3 n.V.Metsola-Bock sorgt für Kloten-Pleite

ZSC Lions machen Davos scharf

Die ZSC Lions schaffen es irgendwie, das Beste aus dem HC Davos zu kitzeln. Die Zürcher als Durchlauferhitzer für kriselnde Gegner? Das nicht. Aber die Bündner entscheiden auch das zweite Saison-Duell für sich und korrigieren so eine Phase mit drei Niederlagen in Folge. Scheint halt irgendwie zu passen. Für Davos. Der Zu-Null-Sieg am Sonntag peppt auch die Moral auf: Sandro Aeschlimann darf sich nach dem unglücklichen Auftritt mit der Nati beim Karjala-Cup (gegen Schweden ausgewechselt) auch selbst auf die Schulter klopfen, und Andres Ambühl (40) gelingt das Saisontor Nummer 4. Der Erfolg kommt für den HCD zum richtigen Zeitpunkt – Moment jetzt, gibt es im Sport Siege, die nicht zum richtigen Zeitpunkt kommen?


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?