Ajoie-Coach Wohlwend rastet aus
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«Immer dieses Geheule»:Ajoie-Coach Wohlwend rastet aus

Nur Dubé bleibt cool
Wohlwend tickt aus und Erni macht Sachen

Trainer Christian Wohlwend und Verteidiger Samuel Erni leisten sich bühnenreife Auftritte. Einer bleibt ganz cool, weil er seine Garderobe im Griff hat: Christian Dubé. Die Woche im Rückblick.
Publiziert: 09.10.2023 um 11:07 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Wohlwend gibt den Louis de Funès

Der Ajoie-Trainer Christian Wohlwend schafft es bereits zum zweiten Mal in dieser Saison in die Highlights. Nicht, weil sich seine Prügelknaben aus dem Jura durch besondere sportliche Leistungen hervortun, nein. Die stehen bei sechs Niederlagen in Folge, und das drückt bei Wohlwend offenbar auf die Hirnrinde. 

Am Freitag tickt er in Louis-de-Funès-Manier aus, zappelt, fuchtelt, flucht und gestikuliert, ein bühnenreifer Auftritt. Die Zielscheibe: Fribourg-Trainer Christian Dubé, der sich für Wohlwends Geschmack zu oft bei den Schiedsrichtern einschaltet. «Die Kamera zeigt während des ganzen Vorfalls nur mich», moniert der Bündner danach. Kunststück. Wen hätte die Kamera denn sonst einfangen sollen, wenn nicht den Hauptdarsteller? Wenigstens verzichtet er am Tag danach darauf, das nächste Besserungsgelübde abzulegen. 

Nach dem ersten Heimspiel (ein Sieg gegen Davos), hatte er vor der Kamera ein paar Giftpfeile in Richtung seines ehemaligen Arbeitgebers abgefeuert (ein Angriff aus dem Schmollwinkel) und sich indirekt darüber lustig gemacht, dass man im Landwassertal meisterliche Ansprüche habe. 

Wohlwend ging am Freitag zum Angriff über. Zielscheibe war Fribourg-Trainer Christian Dubé (nicht im Bild).
Foto: MySports Screenshot
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Was sucht Erni hinter dem gegnerischen Tor?

Gute Frage. Seine Antwort: «Ich weiss nicht, was mich geritten hat.» Der Abwehrspieler der SCL Tigers gilt eigentlich als Blaupause für Stay-at-home-Verteidiger, 15 Tore in bisher 565 NL-Partien dienen als Beweis für diese These. Ein Verteidiger, der hauptsächlich gegnerische Stürmer ärgert, Ausflüge in den Angriffsbereich aber anderen überlässt. 

Nach seinem Airhook-Treffer am Samstag in Kloten muss man allerdings über die Bücher: Erni beweist stocktechnische Fähigkeiten der Extraklasse, nachdem er sich zuvor schon an vorderster Front durchsetzt wie ein abgekochter Powerstürmer. Dabei hätten es der Verteidiger Erni und die Tigers auch ohne die Traumkiste des temporären Zauberstürmers Erni in den Wochenrückblick geschafft: drei Spiele, acht Punkte und bloss zwei Gegentore. 

Airhook-Traumgoal von Tiger Samuel Erni
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Nochmals zum Geniessen:Airhook-Traumgoal von Tiger Samuel Erni

Christian Dubé: Ist cool und bleibt cool

Der Mann hat Swag, geben wir es ruhig zu, selbst wenn er wie am Freitag in Pruntrut Sportjacke trägt statt Tweedjoppe. Ob er den Anzug diesmal zu Hause gelassen oder unter der Sportjacke versteckt hatte, konnte Christian Wohlwend selbst durch hartnäckiges Nachfragen nicht klären. 

Dubé hat dafür gesorgt, dass Gottéron an der Tabellenspitze steht, und er hat es hinbekommen, dass Christopher DiDomenico nach 12 Spielen mehr Skorerpunkte (11) als Strafminuten (6) auf dem Konto hat. Das klingt alles fast zu schön, um wahr zu sein. Ist es aber: Der vorläufige Höhepunkt war der Sieg am Samstag gegen den SC Bern im 1000. Spiel von Julien Sprunger. Unter der Woche befreite Dubé die Eishockey-Schweiz auch noch vom Verdacht, der Aufschwung basiere auf einer Art von Wohlfühloase.

Kilian Mottet, plötzlich von einer Torflaute erfasst, fand sich als 13. Stürmer im Aufgebot wieder. «Ab einem gewissen Zeitpunkt erwarten wir von den Jungs, dass sie Leistung bringen.» Zack. Eine Ansage. Eine solche hatte auch «DiDo» vor seiner Rückkehr aus Bern erhalten: «Ich habe gewisse Mindestanforderungen.» Das gilt übrigens auch für Dubés Kleiderschrank.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
1
3
3
2
SC Bern
SC Bern
1
2
3
2
ZSC Lions
ZSC Lions
1
2
3
4
EV Zug
EV Zug
1
1
3
4
Lausanne HC
Lausanne HC
1
1
3
6
HC Lugano
HC Lugano
2
1
3
7
EHC Kloten
EHC Kloten
1
1
2
7
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
1
1
2
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
1
-1
1
10
HC Davos
HC Davos
2
-3
1
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
1
-1
0
12
EHC Biel
EHC Biel
1
-2
0
12
SCL Tigers
SCL Tigers
1
-2
0
14
HC Ajoie
HC Ajoie
1
-3
0
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