So verbringt Josh Holden die Quarantäne
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«Vater, Tochter und Corona»:So verbringt Josh Holden die Quarantäne

HCD bestätigt: Josh Holden wird Wohlwend-Nachfolger
Leise Töne und viel Charisma

Der HCD macht bekannt, was schon länger bekannt war: Josh Holden (45) übernimmt ab der nächsten Saison den Chefposten im Landwassertal. Warum gerade Holden?
Publiziert: 12.03.2023 um 18:30 Uhr
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Es sei zu hoffen, dass der Trainer Josh Holden etwas gemässigter auftreten wird als damals der Spieler Josh Holden, liess kürzlich ein Anhänger des Bündner Rekordmeisters in einer Kommentarspalte verlauten. In diesem Satz schwingt wohl die Befürchtung im Subtext mit, Holden könnte auch hinter der Bande ab und zu die Nerven verlieren – was ihn nicht wesentlich von seinem Vorgänger Christian Wohlwend unterscheiden würde.

Aufgrund dieser Logik wäre es grundsätzlich beinahe unmöglich, ehemalige Spieler als Trainer zu beschäftigen, weil hinter der Bande andere Vorzüge zum Tragen kommen als auf dem Eis. Holden hatte als Spieler neben vielen lichten Momenten auch dunkle Stunden: Er war ein Leader und Antreiber, ein Stimmungsmacher, ein verlässlicher Skorer und eine charismatische Identifikationsfigur – er war aber auch ein Hitzkopf und Wiederholungstäter, der allein für schwere Vergehen dreimal für acht Spiele aus dem Verkehr gezogen werden musste.

Josh Holden

Josh Holden wurde am 18. Januar 1978 in Calgary (Kanada) geboren und besitzt seit 2018 auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Holden ist mit Janie verheiratet und Vater der Töchter Kapri, Maren und Noa. Als Spieler war Holden für Fribourg, die SCL Tigers und den EV Zug im Einsatz. In der National League kam er 652 Mal zum Einsatz und erzielte dabei 250 Tore und 382 Assists und verbüsste insgesamt 1066 Strafminuten.

Josh Holden wurde am 18. Januar 1978 in Calgary (Kanada) geboren und besitzt seit 2018 auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Holden ist mit Janie verheiratet und Vater der Töchter Kapri, Maren und Noa. Als Spieler war Holden für Fribourg, die SCL Tigers und den EV Zug im Einsatz. In der National League kam er 652 Mal zum Einsatz und erzielte dabei 250 Tore und 382 Assists und verbüsste insgesamt 1066 Strafminuten.

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Die Befürchtung, die in der Kommentarspalte laut wurde, könnte man mit folgenden Argumenten entkräften: Ungehobelte Spieler sind meist angenehme Zeitgenossen, wenn mal der Helm von der Rübe ist. Raubeine und Raufbolde halten sich neben dem Eis an die Umgangsformen, Ausnahmen bestätigen diese Regel.

Das neue Gesicht hinter der HCD-Spielerbank: Josh Holden (45).
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
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Was Holden als Trainer hinter der Bande nicht verloren hat: seine Ausstrahlung. Trainer, die vom Leben nicht mit natürlichem Charisma beschenkt wurden, müssen sich den Respekt einer Gruppe erstmal durch Überzeugungsarbeit verdienen. Ein Prozess, der Zeit und Energie kosten und auch in die Hose gehen kann.

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«Brüllen bringt nichts, schon gar nicht, wenn es einem Spieler oder dem Team nicht läuft.»
Josh Holden
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Nun könnte man die Frage stellen, ob Holden denn als Cheftrainer in Davos ins Gefüge passen wird, schliesslich war er bisher nur Assistent bei Dan Tangnes. Ob ein Trainer (für Spieler gilt das Gleiche) irgendwo ins Gefüge passt, weiss man erst, wenn er da ist. Das hat für Rookies allerdings die gleiche Gültigkeit wie für einen Cheftrainer mit gut dokumentiertem Leistungsausweis.

Die Argumente, die den HC Davos überzeugten: Holden hat in Zug nicht nur gelernt, wie ein ehemaliger Meister nach längerer Durststrecke mit modernsten Methoden wieder auf Trab gebracht wird, er hat dort auch gelernt, wie die Synergien im Zusammenspiel zwischen Nachwuchsarbeit und Profilager spielen müssen.

In Zug war Holden fest integriert in ein Netzwerk von Trainern mit Meistermacher Dan Tangnes als Chef, in Davos wird er nun selbst der Chef eines Netzwerks von Trainern (mit Waltteri Immonen und Glen Metropolit als Assistenten) sein. Ein Chef, der nicht an laute Töne glaubt: «Brüllen bringt nichts, schon gar nicht, wenn es einem Spieler oder dem Team nicht läuft», sagte er im Dezember 2022 zu Blick. Wie Holden ansonsten so tickt, wissen die HCD-Spieler im übrigen längst: Bezüglich Informationsbeschaffung funktioniert wohl kein Netzwerk so einwandfrei und schnell wie die drahtlose Verbindung zwischen Schweizer NL-Garderoben.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
9
9
20
2
HC Lugano
HC Lugano
8
6
16
3
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
9
5
16
4
Lausanne HC
Lausanne HC
9
3
15
5
SC Bern
SC Bern
9
7
15
6
SCL Tigers
SCL Tigers
9
6
14
7
EHC Kloten
EHC Kloten
9
-1
14
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
8
-1
13
9
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
7
4
12
10
EV Zug
EV Zug
8
0
12
11
HC Davos
HC Davos
9
-3
12
12
EHC Biel
EHC Biel
9
-6
10
13
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
9
-9
8
14
HC Ajoie
HC Ajoie
8
-20
3
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